Kreditkarten für Kinder und Jugendliche
Bargeldlos Bezahlen für Minderjährige
Ob Online-Shopping oder Auslandsaufenthalt: Es gibt einige Situationen, in denen auch Kinder und Jugendliche bereits eine Kreditkarte benötigen könnten. Herkömmliche Kreditkarten mit einem monatlichen Darlehen sind für Minderjährige jedoch nicht zu haben, und der Gedanke, dem Nachwuchs die eigene Karte auszuhändigen, ist den meisten Eltern nicht geheuer. Dennoch möchten viele ihre Kinder frühzeitig an den verantwortungsvollen Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln heranführen – in einer sicheren Umgebung. Einige Banken bieten hier passende Lösungen.
Eine Kreditkarte war früher ausschließlich Erwachsenen vorbehalten, die eine ausreichende Bonität nachweisen konnten, in den Händen von Minderjährigen war sie die absolute Ausnahme. Inzwischen hat jedoch nicht nur die Mehrheit der Erwachsenen ein solches Bezahlmittel zur Verfügung, auch für Kinder und Jugendliche unter 18 wird die Kreditkarte immer relevanter. Spätestens seitdem Smartphone und Tablet die Kinderzimmer erobert haben, kaufen Minderjährige auch im Online-Handel ein. Auch Auslandsaufenthalte werden für Jugendliche immer selbstverständlicher. In vielen dieser Situationen wird jedoch eine Kreditkarte benötigt, sei es zum Bezahlen im Internet oder zur Bargeldbehebung im Ausland. Eine herkömmliche Kreditkarte mit monatlichem Darlehensrahmen wird Jugendlichen allerdings nicht gewährt: Sie sind schließlich nicht vollständig geschäftsfähig und verfügen in der Regel über kein ausreichendes Einkommen.
Prepaidkarte oder spezielles Jugendprodukt
Viele Eltern stehen daher vor der Frage, wie sie mit dem Thema Zahlungsmittel und Finanzen umgehen sollen. Dem Nachwuchs die eigene Karte oder eine Partnerkarte aushändigen? Das scheint den meisten keine optimale Lösung. Kinder sollen lernen, eigenständig mit Geld umzugehen, aber möglichst in einem abgesicherten Rahmen. Die Lösung hierfür: Eine sogenannte Prepaidkreditkarte.
Genaugenommen gibt es hier zwei Möglichkeiten. Die erste ist das Beantragen einer regulären, aufladbaren Prepaidkreditkarte. Bei diesen wird die Karte vorab mit Guthaben aufgeladen und kann nur so lange genutzt werden, wie dieses ausreicht. Der Vorteil dabei: Der Einsatz der Karte ist risikofrei, da Schulden auf diesem Weg nicht entstehen können. Dennoch handelt es sich um fast voll funktionsfähige Kreditkarten, die zum bargeldlosen Bezahlen und zur Bargeldabhebung genutzt werden können. Die Eltern können die Kreditkarte beantragen und ihrem Kind zu Verfügung stellen. Den Aufladebetrag können dann sowohl die Eltern als auch das Kind selbst auf die Karte einzahlen. In der Regel kann das Referenzkonto, von dem aus die Karte aufgeladen wird, nämlich frei gewählt werden.
Neben den herkömmlichen Prepaidkreditkarten bieten einige Anbieter inzwischen spezielle Kinder- und Jugendkreditkarten. Bei diesen handelt es sich ebenfalls um Prepaidkarten, jedoch können die Minderjährigen hier schon selbst als Inhaber eingetragen sein, auch wenn dafür die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten erforderlich ist. Die Funktionsweise bleibt die selbe: Die Karte kann nur im Rahmen des vorher eingezahlten Guthabens genutzt werden. Spezielle Karte für Minderjährige bieten zusätzlich jedoch oft einige Sonderfunktionen. Zum Teil bieten sie einen speziellen Jugendschutzservice, der den Einsatz der Karte bei nicht jugendfreien Händlern und Inhalten sperrt.
Einige der Prepaidkarten für Minderjährige lassen sich in Kombination zu speziellen Kinder- oder Schülerkontos beantragen, andere sind ohne Kontobindung erhältlich. Bei manchen Jugendkarten liegt jedoch aus Sicherheitsgründen eine Obergrenze für den maximalen Aufladebetrag vor. Die Konditionen variieren dabei von Anbieter zu Anbieter.
Die Partnerkarte zum Konto der Eltern
Eine andere Alternative, die allerdings viel Vertrauen erfordert: Als Eltern können Sie eine Partnerkarte zu Ihrer eigenen Kreditkarte anfordern, und diese Ihrem Nachwuchs aushändigen. Ihr Kind hat somit allerdings auch Zugriff auf Ihren gesamten Kreditrahmen. Eine Summe, die für einen Minderjährigen möglicherweise etwas zu verlockend ist, gerade, wenn ihm der Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln noch relativ fremd ist. Wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter aber den verantwortungsvollen Umgang mit Kreditkarten als Zahlungsmittel schon verstanden hat und Sie keinerlei Bedenken haben, ihm oder ihr freien Zugriff auf Ihr Konto zu ermöglichen, kann eine solche Partnerkarte eine Option sein.
Früher Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln
Ob eine Prepaidkreditkarte oder eine spezielle Jugendkarte: Beide Varianten bieten Kindern und Jugendlichen die gleichen Vorteile wie eine herkömmliche Kreditkarte. Besonders auf Reisen besteht so die Möglichkeit, sicher an Bargeld zu kommen, ohne eine größere Summe mitführen zu müssen. Bei Diebstahl oder Verlust kann die Kreditkarte gesperrt werden, und ist unterwegs somit ein sicheres Zahlungsmittel. Zudem kann vor Klassenfahrten oder Urlauben ein entsprechender Betrag auf die Karte geladen werden, den sich das Kind anschließend selbst einteilen kann. Auch Online-Shopping wird für Minderjährige so möglich – Jugendliche können flexibel und eigenständig, dabei dennoch kontrolliert einkaufen. Auf diese Weise lernen Minderjährige das Prinzip eines monatlichen Budgets, das es nicht zu überziehen gilt, schon in jungen Jahren kennen.
Die Wahl der Karte: Worauf Eltern achten sollten
Bleibt die Frage, welche der beiden Optionen nun die vorteilhaftere ist: eine von den Eltern beantrage Prepaidkarte, oder ein speziell auf Minderjährige zugeschnittenes Produkt? Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Unterschiede nicht gravierend sind. Zwar verfügen spezielle Jugendkarten zum Teil über Zusatzfunktionen, und das Kind kann als Inhaber der Karte agieren. Dennoch benötigen Minderjährige zur Beantragung einer solchen Karte die Einwilligung der Erziehungsberechtigten. Das Aufladen des Guthabens erfolgt bei beiden Kartentypen gleich.
Bei der Wahl der richtigen Karte sollten Eltern und Kinder ihr Augenmerk auf andere Punkte legen. Im Vordergrund stehen sicherlich die Gesamtkosten der jeweiligen Karte. Hier spielen die Jahresgebühr sowie mögliche Gebühren für Auslandseinsätze oder Bargeldbehebungen eine Rolle. Zusätzlich interessant können Funktionen wie SMS-Benachrichtigungen über Guthabenstand und Verwendung der Karte sein.
Interessierte Eltern sollten sich daher zunächst einen Überblick über verschiedene Prepaidkarten verschaffen, und die Konditionen der Kreditkarten vergleichen. Passen diese zu den individuellen Bedürfnissen, kann im nächsten Schritt geprüft werden, ob der Anbieter zusätzliche Jugendkarten anbietet. Letztendlich muss das Gesamtpakte stimmen. Herkömmliche Prepaidkarten zu guten Konditionen können ebenso geeignet sein wie speziellen Kinder- und Jugendkarten.