Wohnkredit Tipps

10 Tipps für eine günstige Baufinanzierung

Ein günstiger Weg ins Eigenheim ist der Wohnkredit. Allerdings bleiben zusätzliche Sparpotentiale oft ungenutzt. Mit den folgenden zehn Tipps können Sie bei der Kreditaufnahme und anschließenden Tilgung viel Geld sparen. Wie sieht z. B. eine clevere Rückzahlung aus? Welche Nebenspesen sollten Sie nicht vergessen? Und wie können Sie die Kosten senken?

Eine helle, große Eigentumswohnung im Herzen der Stadt oder ein gemütliches Einfamilienhaus im Grünen – ein Eigenheim ist etwas Besonderes. Und bedarf deswegen auch besonderer Planung. In Zeiten steigender Mietpreise bleibt der Immobilienerwerb auch wirtschaftlich gesehen eine der sinnvollsten Investitionen in die eigene Altersvorsorge. Selbst dann, wenn Sie dafür einen Wohnkredit aufnehmen müssen. Jedoch sollten weder Emotionen noch die niedrigen Kreditzinsen zu einer unüberlegten Kreditaufnahme führen. Denn es gibt einige Fallstricke, die das Projekt Eigenheim unnötig verteuern. Bei uns erhalten Sie zehn Tipps für die Aufnahme eines Wohnkredits – damit Sie Ihr Zuhause günstig finanzieren können.

Hypothekarkredit – hohe Sicherheit, günstige Zinsen:
  • Für den Kauf einer Immobilie vergeben Banken Wohnkredite. Das sind meist sogenannte Hypothekarkredite. Der Kreditnehmer räumt der Bank mit dem Eintrag einer Hypothek ins Grundbuch das Recht ein, bei Zahlungsausfall über die Immobilie verfügen zu können. Der Grund: Wer ein Haus erwirbt, benötigt in der Regel eine hohe Kreditsumme. Die Bank möchte sich daher bestmöglich absichern, bevor sie dem Kunden so viel Geld zur Verfügung stellt. Diese höhere Sicherheit wird im Gegenzug mit günstigeren Zinsen als bei anderen Kreditformen belohnt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, einen Wohnkredit ohne hypothekarische Besicherung aufzunehmen. Ab welcher Höhe ein Kredit nur mit Hypothek als Sicherheit vergeben wird, kann je nach Anbieter variieren.

Tipp 1: Erstellen Sie einen Budgetplan

Bevor Sie den Gang zur Bank antreten und den Wohnkredit beantragen, sollten Sie Ihr Budget ermitteln. Erstellen Sie dazu eine Liste mit Ihren Einnahmen und Ausgaben. In diese Liste gehören einerseits Gehaltseingänge, anderseits aber auch Versicherungsbeiträge, monatliche Fixkosten für Abos und Ähnliches sowie Ausgaben für Lebensmittel und Freizeitaktivitäten. Auf diese Weise erkennen Sie, wieviel Geld Sie monatlich zur Verfügung haben. Planen Sie dabei einen monatlichen Puffer ein, damit Sie unerwartete Kosten, zum Beispiel für eine Autoreparatur, problemlos stemmen können.

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Tipp 2: Berechnen Sie die nötige Kreditsumme

Nachdem Sie wissen, wieviel Geld Ihnen monatlich zur Verfügung steht, haben Sie eine erste Idee davon, wieviel Kredit Sie sich leisten können. Davon hängt natürlich auch ab, welche Immobilie Sie sich leisten können. Allerdings ist Ihr Budgetplan bisher nur vorläufig. Mit den folgenden drei Tipps können Sie Ihre Berechnungen weiter verfeinern.

Tipp 3: Bringen Sie Eigenkapital ein

In den Finanzplan sollte nämlich auch Ihr verfügbares Eigenkapital einfließen. Je mehr Sie einbringen können, desto weniger Wohnkredit benötigen Sie. Und das bedeutet wiederum eine niedrigere monatliche Rate – oder mehr Spielraum, was die maximale Höhe des Kredits betrifft. Außerdem wirkt sich Eigenkapital bei einem Hypothekarkredit positiv auf den Zinssatz aus. Als Richtwert raten Experten zu mindestens 20 Prozent Eigenkapital.

Tipp 4: Sparen Sie durch Eigenleistung

Eine weitere Sparoption, speziell für den Hausbau, ist die sogenannte Muskelhypothek. Das Prinzip: Der Bauherr packt selbst fleißig mit an und senkt dadurch die Baukosten. Denn Banken rechnen Eigenleistung bis zu einer gewissen Grenze, zum Beispiel 20.000 bis 30.000 Euro, als Eigenkapital an. Dazu summieren die Banken alle Hausbau-Kosten, die eingespart werden. Aber Vorsicht: Bleiben Sie realistisch. Wenn Sie Ihr handwerkliches Geschick überschätzen, führt das zu teuren Nachbesserungen. So sind zum Beispiel Elektroinstallationen kompliziert. Auch das Dachdecken erfordert Fachwissen. Wenn Sie sich verzetteln, wird die Wohnbaufinanzierung am Ende sogar teurer als erwartet, zum Beispiel, weil Sie länger als geplant zur Miete wohnen müssen. Beschränken Sie Ihre Eigenleistungen daher auf Arbeiten, die Sie fachgerecht und ohne ausufernden Zeitaufwand neben der Arbeit erledigen können.

Tipp 5: Nutzen Sie staatliche Fördermöglichkeiten

Egal ob Hausbau, Hauskauf oder energieeffiziente Sanierung: Der Staat greift Ihnen mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen beim Projekt Eigenheim unter die Arme. Abhängig vom Bundesland können sich die Förderungen in Österreich voneinander unterscheiden. In Wien können Sie sich beispielsweise für den Erwerb eines Reihenhauses ein zinsgünstiges Darlehen sichern. Allerdings gelten dafür Förderungsvoraussetzungen wie Einkommensgrenzen und Regelungen in Bezug auf die Größe der Wohnfläche. Informationen rund um die Programme der Länder erhalten Sie auf der behördenübergreifenden Plattform www.oesterreich.gv.at. Die Antragsformulare stehen häufig direkt online zu Verfügung. Auch diese Förderungen sollten Sie in die Berechnung der finalen Kreditsumme einbeziehen.

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Tipp 6: Planen Sie alle Nebenspesen ein

Wenn Sie einen hypothekarischen Wohnkredit aufnehmen, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten für die Beglaubigung und Grundbucheintragung der Hypothek – unter Umständen auch für die Pfandbestellungsurkunde – rechnen. Diese liegen meist bei rund ein bis zwei Prozent der Kaufsumme. Auch die Beiträge für eine Kreditversicherung fallen extra an. Die Ausnahme: Verlangt die Bank eine solche Versicherung als Voraussetzung für den Kredit, müssen diese Kosten im effektiven Zinssatz enthalten sein.

Für den Kauf einer Immobilie können außerdem Bearbeitungs- und Maklergebühren anfallen. Dabei ist die Höhe der Maklergebühren in Österreich nicht gesetzlich geregelt. Eine weitere, häufig jedoch vernachlässigte Ausgabe sind Kosten für Sachverständige, die zum Beispiel den Zustand und Marktwert einer Immobilie schätzen können. Viele dieser Kostenpunkte fließen nicht zwangsläufig in den Wohnkredit ein, sollten jedoch in Ihrer Finanzplanung eine Rolle spielen.

Noch nicht so leicht absehbar, aber ebenfalls in den Finanzplan gehören die laufenden monatlichen Kosten der Wohnung. Das können Betriebs- und Heizkosten, aber zum Beispiel auch Gebühren für eine etwaige Hausverwaltung sein. Auch Reparaturrücklagen gehören dazu.

Tipp 7: Nutzen Sie einen Wohnkredit-Rechner

Haben Sie alle Daten in Ihrem Budgetplan zusammengetragen, können Sie sich auf die Suche nach einem passenden Wohnkredit machen. Die Konditionen der Banken und Kreditvermittler variieren stark – nutzen Sie daher das Angebot für sich und vergleichen Sie vorab die Kreditangebote. Besonders bequem funktioniert dies online mit einem Wohnkredit-Vergleich. Sie erhalten einen Überblick über günstige Angebote und können ein kostenloses, unverbindliches Finanzierungsangebot anfordern. Wichtig: Vergleichen Sie Kreditangebote immer anhand des Effektivzinses. Denn nur dieser enthält – im Gegensatz zum Sollzins – die Gesamtkosten des Kredits. Der Effektivzins ist daher immer auch höher als der Sollzins.

Tipp: Nachdem Sie besser abschätzen können, welche finanziellen Herausforderungen auf Sie warten, sollten Sie noch einmal innehalten und sich fragen: Mieten oder kaufen?

Tipp 8: Achten Sie auf eine flexible Tilgung

Die monatliche Rate, die Sie letztlich zurückbezahlen, setzt sich aus Zins und Tilgung zusammen. Grundsätzlich gilt: Wer schneller tilgt, spart einiges an Zinsen. Schließlich fallen diese dann für einen kürzeren Zeitraum an. Um unnötige Zinskosten zu vermeiden, sollten Sie daher einen Tilgungssatz von beispielsweise drei bis vier Prozent wählen. Sichern Sie sich außerdem flexible Tilgungsmöglichkeiten. Im Idealfall können Sie dann die Höhe der Kreditrate anpassen, kostenlose Sondertilgungen vornehmen oder die Tilgung vorübergehend aussetzen. Der Vorteil für Sie: Ermöglicht die Bank eine flexible Rückzahlung, können Sie auf Veränderungen Ihrer finanziellen Situation reagieren. Das hilft zum Beispiel, wenn Sie eine Gehaltserhöhung erhalten und sich künftig eine höhere Rate leisten können.

Tipp 9: Wählen Sie eine lange Zinsbindung

So niedrig wie aktuell werden die Wohnkredit-Zinsen nicht ewig bleiben. Nutzen Sie daher die Niedrigzinsen optimal aus und vereinbaren Sie eine möglichst lange Zinsbindung für die Laufzeit des Kredits. Der Zinssatz bleibt dann über die gesamte Vertragslaufzeit gleich. Für den Zeitraum der Zinsbindung sind Sie dann vor einer Zinssteigerung geschützt. Je nach Anbieter und Kreditsumme können die angebotenen Laufzeiten variieren.

Tipp 10: Nutzen Sie Ihr Wohnbaukonto

Üblicherweise werden Wohnkredite auf ein Wohnbaukonto eingezahlt, das Sie zu Ihrem Kredit dazu bekommen. Über dieses Konto können Sie alle finanziellen Angelegenheiten in Zusammenhang mit Ihrem Kauf- oder Bauprojekt erledigen. Sollten Sie einmal knapp bei Kasse sein, die nächste Teilauszahlung des Kredits aber noch auf sich warten lassen, können Sie einen vergleichsweise günstigen Rahmenkredit des Wohnbaukontos in Anspruch nehmen. So können Sie Handwerker oder Makler auch kurzfristig bezahlen.

Sorgfältige Finanzplanung ist das A und O

Ja, fürs Eigenheim müssen viele tief in die Tasche greifen. Sie können aber sehr günstig finanzieren, wenn Sie beim Hypothekarkredit Sparpotentiale nutzen. Und dazu gibt es viele Möglichkeiten, etwa durch Förderprogramme oder Eigenleistungen. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass Sie eine solide Finanzplanung erstellen. Nur, wenn Sie anfangs richtig kalkulieren und alle Nebenkosten berücksichtigen, legen Sie den Grundstein für einen günstigen Wohnkredit.

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