Dividende

Gewinnausschüttung über Dividenden

Erzielt eine Aktiengesellschaft (AG) Gewinne, werden diese in der Regel zu einem Teil an die Aktionäre ausgeschüttet. Diese Dividende erhalten dann alle Anleger, die eine oder mehrere Aktien des Unternehmens besitzen. Solche Dividendenzahlungen erfolgen in regelmäßigen Abständen – in Österreich meist einmal im Jahr. Die Höhe der Dividenden wird durch die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre festgelegt.

Aktiengesellschaften geben Aktien aus, die an der Börse gehandelt werden. Durch diesen Handel steigen oder fallen Aktien in ihrem Wert, je nach Angebot und Nachfrage. Erzielt eine Aktiengesellschaft auf diese Weise Gewinne mit ihren Aktien, wird in der Regel ein Teil dieser Gewinne an die Aktionäre ausgezahlt: Da der Gewinn zwischen den Aktionären aufgeteilt wird, spricht man von einer Dividende. Strenggenommen ist der Kupon der Teil einer Aktienurkunde, der den Inhaber zu einer Dividendenauszahlung berechtigt. Haben Aktionäre früher noch bei tatsächlicher Abgabe des Kupons ihre Dividende erhalten, wird dieser Prozess heute – gänzlich digital – über das Wertpapierdepot des Kunden organisiert. Der Kupon ist also vielmehr digital als tatsächlicher Bestandteil einer physisch vorhandenen Aktienurkunde.

Festlegung der Dividende

Die Dividende ist keine feste und verbindliche Größe. Viele Aktiengesellschaften – vor allem solche aus dem Technikbereich – schütten sogar überhaupt keine Dividenden aus, etwa weil sie erzielte Gewinne lieber in den Ausbau des Unternehmens investieren möchten oder Kredite bedienen müssen. Unternehmen, die Anleger regelmäßig am Gewinn beteiligen, legen die Höhe der Dividende auf der Hauptversammlung fest. Dabei kann man prinzipiell sagen, dass Unternehmen, die wenig investieren müssen, einen größeren Teil ihres Gewinns ausschütten können. Das ist allerdings noch keine Garantie dafür, dass eine Aktiengesellschaft das auch tut. Die Dividende bekommt jeder Anleger ausbezahlt, der am Tag der Hauptversammlung eine oder mehrere Aktien des Unternehmens hält. Das gilt auch dann, wenn die Aktien erst kurz vor oder sogar erst am Tag der Hauptversammlung selbst gekauft wurden. Für die Gewinne aus den ausgezahlten Dividenden muss der Aktionär die Kapitalertragsteuer zahlen.

Aktien: Dividende und Kurswert

Anleger, die sich vor allem für dividendenstarke Aktien interessieren, sollten immer zwei Dinge beachten: Die Dividende einerseits und den Aktienkurs andererseits. Aus ihrem Verhältnis zueinander kann die Dividendenrendite, eine wichtige Kennzahl zur Bewertung einer Aktie, errechnet werden. Dabei wird der aktuelle Aktienkurs mit der zuletzt durch die AG ausgezahlten Dividende verrechnet. Ein guter Aktienkurs bedeutet nicht zwangsläufig eine gute Dividende. Im Gegenzug kann es vorkommen, dass ein Unternehmen mit einem vergleichsweise niedrigen Kurs eine verhältnismäßig hohe Dividende zahlt. Wer Aktien mit hoher Dividende kaufen möchte, sollte also vor allem auf die Dividendenrendite achten. Die Rechnung ist einfach: Umso höher die Dividendenrendite, eine desto höhere Dividende kann der Anleger beim Halten einer Aktie erwarten. Eine hohe Dividende ist am Ende vor allem dann profitabel, wenn der Anleger diese mit möglichst geringem Kapitalaufwand erhält, etwa weil eine Aktie einen niedrigen Kurs hat.

Hintergrund: Unter bestimmten Bedingungen ist es AGs erlaubt, einen Teil ihres in Aktien vorhandenen Grundkapitals zurückzukaufen. Dies lohnt sich zumindest auf kurzfristige Sicht auch für Aktionäre, die in diesem Fall von steigenden Aktienkursen und Dividenden gleichermaßen profitieren..

Beeinträchtigung des Aktienkurses

Werden Dividenden gezahlt, hat das auch Auswirkungen auf den Kurs einer Aktie, denn immerhin werden ja Gewinne – die überhaupt erst durch Kurszuwächse entstanden sind – an die Aktionäre ausgeschüttet. So verlieren Aktien mit der Dividendenausschüttung immer einen Teil ihres Wertes. Am Tag nach der Ausschüttung werden Aktien mit dem Zusatz „ex Dividende“ notiert, um auf den Grund dieses „Kurseinbruchs“ hinzuweisen. Erfolgreiche Aktien können diesen Moment des Wertverlustes in kurzer Zeit wieder ausgleichen. Zugleich erklärt dieser Zusammenhang aber auch, wieso sich manche Anleger für Aktien ohne Dividendenausschüttungen entscheiden. Denn solche Aktien können im Wert schneller steigen, da dieser nicht durch Dividenden beeinträchtigt wird.

Worauf Anleger noch achten sollten

Bevor ein Anleger Aktien kauft, sollte er sich auch fragen, welche Rechte ihm wichtig sind. So gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Vorzugsaktien und Stammaktien. Beide werden von der Aktiengesellschaft ausgegeben, wobei der Anteil der Vorzugsaktien in Österreich auf maximal ein Drittel des Grundkapitals begrenzt ist. Stammaktien verschaffen dem Aktionär Stimmrechte auf der Hauptversammlung. Er kann also einen gewissen – sehr begrenzten – Einfluss auf Unternehmensentscheidungen ausüben. Vorzugsaktien hingegen sind vor allem für Anleger interessant, denen die Dividendenauszahlung besonders wichtig ist. Inhaber von Vorzugsaktien bekommen ihre Dividenden zum einen früher als die Inhaber von Stammaktien, zum anderen erhalten sie oft auch eine höhere Dividende.

Geld-Tipp: Neben der klassischen Dividende, bei der Geld ausgezahlt wird, gibt es auch Sachdividenden wie zum Beispiel die Stockdividende, bei der Aktionäre statt Geld weitere Aktien des Unternehmens erhalten.

Den passenden Broker finden

Für manche Anleger spielt sie kaum eine Rolle, für andere hingegen ist sie zentral für das eigene Aktienportfolio: Die Dividende sorgt für regelmäßige Einnahmen, während man eine Aktie hält. Anleger können so schon vor dem Verkauf der eigenen Aktie von Kursgewinnen profitieren. Für Aktionäre bedeuten Dividendenauszahlungen kaum einen Aufwand, denn diese werden vom eigenen Online-Broker verwaltet, Gewinne automatisch dem Konto gutgeschrieben. Wer aktiv auf Dividendenjagd gehen möchte, sollte sich nach einem leistungsstarken Broker umsehen, mit dem auch kurzfristige Transaktionen möglich sind.