Umschuldung

Ob Haus, Auto, verschiedene Reparaturen, neue Möbel oder Haushaltsgeräte – viele Menschen schließen im Laufe ihres Lebens einen Kredit ab. Besonders wenn es um unvorhergesehene, hohe Ausgaben geht, hat man teilweise keine andere Möglichkeit, als auf Hilfe von der Bank zurückzugreifen.

Doch auch ein lang gehegter, größerer Wunsch wie eine Weiterbildung oder eine Reise kann mit einem Kredit realisiert werden. Da es sich in aller Regel um größere Summen handelt, die man selbst nicht spontan zur Verfügung hat, sind auch die Laufzeiten von Krediten dementsprechend lang.

Doch was, wenn man nach einiger Zeit bemerkt, dass der aktuelle Zinssatz für Kredite weit niedriger ist als der vereinbarte Zins des laufenden Kredits? Ärgern hilft in diesem Fall wenig. Stattdessen kann eine Umschuldung die Lösung sein. Der alte Kredit wird durch einen neuen mit attraktiveren Konditionen ersetzt. Eine Umschuldung kann auch dann sinnvoll sein, wenn man zeitgleich mehrere Kredite abzahlt oder dauerhaft den Kontokorrentkredit des Kontos ausreizen muss.

Was ist eine Umschuldung?

Umschuldung bedeutet die Ablösung eines alten Kredits durch einen neuen Kredit, der bessere Konditionen bietet. Der alte Kredit wird durch den neuen beglichen; die Schulden werden also umverteilt. In der Regel zielt man mit einer Kredit Ablöse darauf ab, durch Einsparungen bei Zinszahlungen die aktuelle Schuldenlage zu entlasten. Für einen Umschuldungskredit sollten deshalb deutlich geringere Kreditzinsen anfallen als für den alten abzulösenden Kredit.

Ist die Umschuldung gut geplant und ersetzt sinnvollerweise einen teureren Kredit, kann der Kreditnehmer damit oft viel Geld sparen. Allerdings ist die Kredit Ablösung nicht in jeder Situation vernünftig oder überhaupt möglich. Ein Blick in den Kreditvertrag des alten, umzuschuldenden Kredits verrät, ob und welche Kosten bei einer vorzeitigen Kündigung anfallen. Diese müssen mit den Einsparungen durch die Umschuldung auf den günstigeren Kredit verrechnet werden. Wer einen Kredit umschulden möchte, sollte dies gut planen und den Plan mit einem Bankberater oder einem anderen Experten durchsprechen.

Wann macht eine Umschuldung Sinn?

Die Umschuldung auf einen anderen Kredit kann für Einsparungen bei der Zahlung von Kreditzinsen sorgen und damit zu einer Verminderung der Schuldenlast führen.

Umschulden und Geld sparen

Eine Umschuldung kann dann Sinn machen, wenn die Zinsen eines laufenden Kredits das aktuelle Zinsniveau für Kredite deutlich übersteigen. Dies kann bei einem seit längerer Zeit laufenden Ratenkredit der Fall sein. Ganz besonders hohe Zinsen fallen jedoch oft an, wenn das Girokonto dauerhaft überzogen ist. Eine anhaltende Ausreizung des Kontorahmens kann unter Umständen sogar der erste Schritt in Richtung Schuldenfalle sein. Wer seinen Kontorahmen nur kurzzeitig überzieht, um beispielsweise überraschende, hohe Kosten zu stemmen, muss sich in der Regel deshalb keine Sorgen machen. Eine Umschuldung kann nur dann Sinn machen, wenn das Konto dauerhaft im Minus ist, wofür man unverhältnismäßig hohe Zinsen zahlen muss. Der Abschluss eines günstigeren Ratenkredits, den man statt des teuren Kredits begleicht, kann in diesen Fällen Abhilfe schaffen.

Umfinanzierung mehrerer Kredite

Es ist nicht ungewöhnlich, dass man im Laufe der Zeit mehrere Kredite aufnimmt. Auch in dieser Situation kann man prüfen, ob eine Zusammenfassung und Umschuldung dieser Kredite auf einen einzelnen zum einen dabei hilft, durch insgesamt geringere Zinskosten Geld zu sparen. Zum anderen fällt es bei einem einzelnen Kredit naturgemäß leichter, den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten, als bei mehreren Krediten mit verschiedenen Konditionen.

Was muss bei einer Umschuldung beachtet werden?

Obgleich eine Umschuldung vor allem finanziell große Vorteile bringen kann, sollte sie nicht unüberlegt und überstürzt in Angriff genommen werden. Man sollte den Plan in jedem Fall mit einem Experten besprechen. Vor allem wenn die Umschuldung vor dem Hintergrund der Zinseinsparung durchgeführt werden soll, müssen die anfallenden Kosten mit den möglichen Einsparungen abgeglichen werden.

Dafür sollte zuallererst der Kreditvertrag des alten Kredits genau studiert werden. Hier sind eventuelle Kündigungsfristen vermerkt. Wer einen Kredit ablösen möchte, kündigt diesen im Allgemeinen vor Ablauf der Kreditlaufzeit. In Österreich haben alle Kreditnehmer jederzeit das Recht, ihren Kredit vorzeitig zurückzuzahlen. Das bedeutet jedoch, dass die kreditgebende Bank einen Teil der Zinszahlungen verliert, die durch die vorzeitige Kündigung wegfallen. Kreditinstitute können deshalb eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen.

Die Höhe dieser Entschädigung ist von mehreren verschiedenen Faktoren abhängig, wird am besten bei der kreditgebenden Bank erfragt und sollte unbedingt bedacht werden werden. Besonders wenn ein einzelner Kredit ersetzt werden soll, um Zinskosten zu sparen, müssen die Einsparungen mit den Kosten gegengerechnet werden. Schließlich ist es sicherlich nicht Sinn der Sache, für die Umschuldung mehr zu zahlen als zu sparen.

Wie läuft die Umschuldung ab?

Ganz gleich, ob man einen oder mehrere alte Kredite umschulden möchte – eine eingehende Prüfung und Analyse der jeweiligen individuellen Situation ist immer wichtig. Lohnt sich die Umschuldung, sollten folgende Punkte beachtet und abgearbeitet werden:

• Festlegung der Kredithöhe
• Vergleich verschiedener Angebote
• Abschluss des Umschuldungskredits und Kündigung des alten Kredits

Festlegung der Kredithöhe

Nimmt man die Umschuldung in Angriff, sollte die Definition der Höhe des neuen Kredits an erster Stelle stehen. Dabei ist natürlich wichtig, ob ein einzelner Kredit, wie der Überziehungskredit, oder mehrere Kredite umgeschuldet werden sollen. Eine gewissenhafte Kalkulation, die nicht nur die Restkredithöhe der umzuschuldenden Kredite mit einbezieht, sondern auch etwaige Strafgebühren für deren vorzeitige Kündigung, ist der erste Schritt in Richtung einer erfolgreichen Umschuldung.

Vergleich verschiedener Angebote

Es gibt zahlreiche Gründe, die eine Kreditaufnahme nötig machen. Jede Situation ist individuell, weshalb es nur noch wichtiger ist, den passenden Kredit für die persönlichen Ansprüche, Vorstellungen und Möglichkeiten zu finden. Wer einen Kredit beantragen möchte, sollte deshalb immer mehrere Produkte verschiedener Anbieter miteinander vergleichen. Die Suche nach einem Umschuldungskredit bildet hier keine Ausnahme. Am einfachsten findet man einen geeigneten Kredit mittels eines Kreditrechners.

Neuen Kredit aufnehmen und umschulden

Hat man den richtigen Kredit gefunden, kann dieser beantragt werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Kredite in der Regel nur an Menschen mit ausreichender Bonität vergeben werden. Dies gilt auch bei Krediten, die zum Zwecke einer Umschuldung aufgenommen werden sollen. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Kreditvergabe spielen im Normalfall unter anderem die Auskunft des Kreditschutzverbandes (KSV), aber auch sonstige Sicherheiten wie Immobilien eine Rolle. Wurde der Kreditantrag genehmigt, können der oder die „Altkredite“ mit dem neuen abgezahlt und damit gekündigt werden.

Umschuldung kann sich lohnen

Unter den richtigen Voraussetzungen kann eine Umschuldung sehr lohnenswert sein. Ob diese erfüllt werden, sollte genau geprüft werden. Dabei sollte man vor allen Dingen darauf achten, dass die Einsparungen durch den neuen Kredit höher ausfallen als die Kosten, die man mit dem alten Kredit hat. Auch Kündigungsfristen und eventuelle Vorfälligkeitsentschädigungen müssen hier bedacht werden. Ob eine Zahlung fällig wird und von welcher Höhe sie ist, hängt vom abzulösenden Kredit ab.

Erscheint eine Umschuldung sinnvoll, sollte man sie in jedem Fall in Erwägung ziehen. Sie kann nicht nur für besseren Überblick über die eigene finanzielle Situation sorgen, sondern auch dabei helfen, Geld zu sparen. Einen geeigneten Kredit mit günstigen Zinsen findet man am besten durch den Vergleich mehrerer Angebote. Besonders unkompliziert ist dies online möglich.