Ein neues Jahr ist für viele der Startschuss, neue Vorhaben in die Tat umzusetzen. Neben den klassischen guten Vorsätzen wie endlich mehr Sport zu treiben oder das Rauchen aufzugeben, lautet ein oft gefasster Entschluss: endlich die eigene finanzielle Situation ins Reine bringen.
Die Verbesserung Ihrer Bonität ist dabei ein grundlegender Schritt. Denn, eine ausgeglichene und stabile Finanzlage zu haben, bedeutet zugleich, eine gute Bonität vorweisen zu können – z.B. gegenüber Banken und Versicherern. Wird Ihnen eine gute Bonität bescheinigt, erhalten Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Kredit zu besseren Konditionen oder ein höheres Kreditkartenlimit, vor allem aber zeugt es von Ihrer allgemein aufgeräumten finanziellen Situation. Egal, ob Sie in nächster Zeit aus bestimmten Gründen, wie etwa einem Immobilienkauf, eine Kreditaufnahme planen oder nicht: Eine gute Bonität ist also in jedem Fall erstrebenswert.
Welche Bonität ist „gut“?
Was genau bedeutet aber eine „gute“ Bonität und wie wird sie gemessen? Daten zur Bonität werden in Registern von Agenturen wie etwa dem KSV gesammelt. Diese Auskunfteien bewerten aus den individuellen Daten die jeweilige Bonität einer Person. Wie dieses Bewertungsverfahren genau aussieht, ist von der jeweiligen Einrichtung abgängig.
Der österreichische KSV nutzt ein Punktesystem, um das Risiko von Zahlungsausfällen einzuschätzen. Je niedriger dabei die Kennzahl, desto niedriger wird das Risiko eingeschätzt, was einer guten Bonität entspricht. Eine niedrige Punktzahl ist also ein positives Merkmal. Eine hohe Punktzahl, heißt ein höheres Risiko, die betreffende Person verfügt über eine schlechte Bonität.
Wie können Sie die eigene Bonität verbessern?
Wenn es um Ihre Bonität nicht allzu gut bestellt ist, gibt es zum Glück einiges, was Sie dagegen tun können. Diese Tipps helfen Ihnen dabei, einen Überblick über Ihre Finanzen zu bekommen und gleichzeitig Ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern.
Beschränken Sie sich auf das Nötigste
Mehrere Girokonten und Kreditkarten mögen in der Vorstellung vieler als Statussymbole gelten, bei einer Bonitätsprüfung werden Sie Ihnen aber wahrscheinlich negativ ausgelegt. Denn sie deuten auf ein unübersichtliches Finanzmanagement hin. Positiv gewertet werden hingegen sichere Bestände auf Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten: Sie zeigen, dass Sie über Ersparnisse verfügen.
Vermeiden Sie außerdem ständige Wechsel des Girokontos. Für Banken und Kreditgeber kann das wohl möglich als Wankelmut gelten: Minuspunkte für die Bonitätswertung. Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Girokonto sind, vergleichen Sie die Konditionen vor dem Wechsel also besser gründlich, damit Sie mit Ihrer neuen Wahl lange zufrieden sind.
Zahlen Sie pünktlich
Dieser Punkt ist selbsterklärend. Wer seine Rechnungen nicht pünktlich bezahlt, gilt in Finanzdingen schnell als unzuverlässig, und das schlägt sich auf die Bonität nieder. Achten Sie also darauf, Ihre offenen Rechnungen fristgerecht zu begleichen. Für wiederkehrende Zahlungen wie Miete oder Abonnements bieten sich Daueraufträge an. So vergessen Sie keine Überweisung – und der Bank gilt eine solche Dauerzahlung als Indiz für eine gute Bonität.
Stellen Sie die richtigen Kreditanfragen
Ein laufender Kredit beeinflusst die Bonität nicht zwangsweise negativ. Zu viele offene Kreditanfragen allerdings schon. Bei jeder Kreditanfrage, die Sie an eine Bank stellen, wird eine KSV-Auskunft angefordert. Fragen Sie häufig und bei verschiedenen Instituten nach einem Kredit, sieht das nach finanziellen Schwierigkeiten aus, auch wenn Sie sich vielleicht nur näher über die Konditionen eines Darlehens informieren wollten. Falls Sie sich für ein Kreditangebot einer Bank interessieren, stellen Sie zunächst immer eine Konditionenanfrage statt einer Kreditanfrage. So ist klar, dass Sie lediglich Informationen einholen möchten, und die Anfrage hat keine Auswirkungen auf Ihre Bonität
Vermeiden Sie außerdem Käufe auf Raten. Auch wenn es verlockend klingt, sich das neue Handy jetzt schon zu kaufen, und später in monatlichen Raten abzubezahlen – auf Ihre Bonität wirkt sich dies negativ aus, denn es deutet darauf hin, dass Sie selbst vergleichsweise kleine Anschaffungen nicht auf einmal bezahlen können. Es lohnt sich also, im Vorfeld zu sparen, und sich den Wunsch anschließend ohne Finanzierungshilfe zu erfüllen. Obendrein sparen Sie so bares Geld, denn Ratenkäufe kommen meist mit zusätzlichen Gebühren oder Zinsen daher.
Eine Art des Kredits kann sich jedoch tatsächlich positiv auf Ihre Bonität auswirken: der Kontokorrentkredit. Wenn die Bank Ihnen einen solchen einräumt, deutet dass darauf hin, dass Sie liquide sind und über ein ausreichendes Einkommen verfügen. Im Bonitätsranking kann das positiv gewertet werden. Doch auch wenn Sie Ihr Konto nun überziehen dürfen, ausnutzen sollten Sie dies nicht! Denn wenn Sie häufig im Minus sind, wird Ihnen das wiederum negativ ausgelegt.
Schaffen Sie Vertrauen
Ein weiterer Tipp: Schaffen Sie bei Kreditgebern möglichst viel Vertrauen, indem Sie alle Ihre Einnahmen vollständig angeben. Neben Ihrem Einkommen zählen dazu auch Einkünfte wie Zinsgewinne, Pflege- oder Kindergeld, Steuerrückzahlungen oder Ähnliches. So hat die Bank ein positiveres Bild von Ihrer finanziellen Gesamtsituation, und ein höheres Gesamteinkommen bedeutet für die Bank eine bessere Kreditwürdigkeit.
Eine andere Möglichkeit, mehr Vertrauen zwischen Ihnen und dem potentiellen Kreditgeber zu schaffen, ist, einen zweiten Kreditnehmer oder einen Bürgen mit ins Boot zu holen. Für die Bank schafft das zusätzliche Sicherheit – vorausgesetzt, die dritte Vertragspartei kann selbst eine gute Bonität vorweisen.
Gegen eine schlechte Bonitätsbewertung können Sie also durchaus etwas tun. Mit etwas Durchhaltevermögen können Sie Ihre Finanzen ins Reine bringen und Ihre Kreditwürdigkeit wieder herstellen.
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