Kleinere Beträge per Handy-Überweisung sofort begleichen, ganz ohne Bargeld. Mit der neuen Funktion der Bank Austria und Raiffeisen Bank werden Überweisungen nun so einfach wie SMS schreiben. Weitere Anbieter wollen folgen.
Das gemeinsame Abendessen im Restaurant, die Taxifahrt nach Hause – wer bisher Geldbeträge mit Freunden aufteilen wollte, musste noch mühsam mit Bargeld hantieren. Mit der neuen App-Funktion “Geld an Handykontakte senden” der Bank Austria und seit neuestem der Raiffeisen Bank soll das nun der Vergangenheit angehören. Sie ermöglicht das Senden von kleineren Geldbeträgen in Sekundenschnelle, ganz unkompliziert ohne IBAN-Eingabe.
Sofortige Abbuchung
Die Überweisung geschieht dabei via App, die den gewünschten Betrag an ausgewählte Handykontakte sendet – vergleichbar mit einer Kurznachricht. Der Vorteil: Der Betrag wird sofort abgebucht und dem Empfänger gutgeschrieben. Die Überweisung muss lediglich via PIN bestätigt werden. Die Kontodaten auszutauschen ist nicht nötig. Es genügt, dass sowohl Sender als auch Empfänger die App installiert und sich einmalig mit ihren Online-Banking-Zugangsdaten registriert haben. Eine neue App muss dafür übrigens nicht heruntergeladen werden: Die neue Funktion ist in die bisherigen Apps der jeweiligen Banken integriert.
Das Verschicken von Geld via SMS zielt besonders auf Alltagssituationen ab, in denen kleinere Beträge beglichen werden sollen. Daher gibt es für die Handy-Überweisung auch ein Tageslimit von bis zu 400 Euro. Pro Woche können auf diese Weise nicht mehr als 1000 Euro versendet werden.
Limits sorgen für mehr Sicherheit
Beim Thema Geldgeschäfte und Handy stellt sich natürlich die Frage nach der Sicherheit. Zusätzlich zum Tageslimit sollten Verbraucher tatsächlich einige weitere Sicherheitsvorkehrungen treffen: Die App sollte mit einem Passwort geschützt sein und nach jedem Gebrauch vollständig geschlossen werde,
Die Einsatzmöglichkeiten unterscheiden sich. Während Kunden der Raiffeisen Bank Geld nur an Kontakte senden können, die ebenfalls ein Konto bei dieser führen, ist es mit der App der Bank Austria auch möglich, Geld an Kunden anderer Banken zu senden. Momentan wird dieser Dienst von der Bank Austria, Raiffeisen, Bawag P.S.K., Oberbank, der BKS Bank, der BTV Bank, der Hypo Bank und der Volksbank unterstützt. Wird Geld an ein Konto einer anderen Bank gesendet, wird jedoch einmalig die Kontonummer des Empfänger benötigt.
Zoin bald auch bei anderen Anbietern erhältlich
Andere Banken werden jedoch sicherlich bald nachziehen. Das der Funktion zugrunde liegende Zahlungssystem Zoin richtet sich an alle österreichischen Banken. Somit sollen bankübergreifende Geldtransfers generell möglich werden.
Die Geschäftsbedingungen für die Nutzung des Features legt jede Bank selber fest. Daher unterscheiden sich die Angebote der Banken auch in puncto Kosten. Die Raiffeisen Bank integriert abhängig vom jeweiligen Konto eine Gebühr für Nutzung der Handy-Überweisung in die Kontopauschale, oder verrechnet diese einzeln. Die Bank Austria erhebt bisher keine Gebühren.