Der Bitcoin ist zur Zeit in aller Munde. Die Krypto-Währung hat im vergangen Jahr eine gigantische Wertsteigerung hingelegt. Zwischen Januar und Dezember 2017 ist ihr Wert explodiert – und betrug gegen Jahresende knappe 13 000 Euro pro Münze. Nun kommt der krasse Absturz: In den ersten Wochen des Januars 2018 fiel der Wert auf 9000 Euro.
Freuen kann sich nun, wer schon früh auf den Zug aufgesprungen ist, und Bitcoins kurz nach ihrem Erscheinen zu Niedrigstpreisen erwarb. Dabei stieß die Kryptowährung, als sie 2009 in Erscheinung trat, nur in kleinen Kreisen spekulationsfreudiger Entwickler und Investoren auf Interesse. Einigen von ihnen bescherte er tatsächlich ein Vermögen. Die Erfolgsgeschichten der ersten Bitcoin-Pioniere klingen dabei zum Teil unglaublich.
Vom Schulabbrecher zum Millionär
Der 19-jährige Erik Finman etwa wäre heute ein normaler amerikanischer Teenager, wenn er nicht schon im jungen Alter von 12 Jahren beschlossen hätte, in die Kryptowährung zu investieren. Die 1000 Dollar, die ihm seine Großmutter hatte zukommen lassen, steckte Finman nicht, wie von ihr vorgesehen, in Stipendienfonds, sonder ausschließlich in Bitcoins. Im Jahr 2011 betrug deren Preis gerade mal 12 US-Dollar das Stück. Das eingegangene Risiko zahlte sich aus. Innerhalb der nächsten zwei Jahre stieg der Wert des Bitcoins tatsächlich um das hundertfache.
Von dem Gewinn gründete der Schulabbrecher Finman zunächst eine Onlineplattform für Bildungsangebote. Nach nur einem Jahr verkaufte der damals Fünfzehnjährige diese erfolgreich und investierte den Erlös in – richtig, Bitcoins. Deren weiterhin rasant ansteigender Kurs machte Erik mit nur 18 Jahren zum Millionär. Inzwischen ist der 19-Jährige erfolgreicher Investor und Unternehmer und ist in verschiedene Projekte, unter anderem einem der NASA, involviert. Das Time’s Magazine kürte ihn jüngst zum einflussreichsten Teenager.
Junge Bitcoin-Profiteure
Auch wenn Finman der wohl jüngste unter den Bitcoinmillionären ist, ist der nicht der einzige, dem die Kryptowährung noch vor dem dreissigsten Lebensjahr zu Reichtum verhalf. Auch Finmans Landmann Jeremy Gardner kann sich dank seiner frühen Investition nun zu den Millionären zählen, und das mit gerade mal 25 Jahren. Wie der junge Erik hatte auch Jeremy seine Probleme mit dem klassischen Bildungssystem. Zweimal brach er sein Studium ab. Im Jahr 2013 bot ihm ein Freund einige Bitcoins im Tausch gegen Bargeld an. Gardner akzeptierte, und legte damit den Grundstein für sein heutiges Vermögen. Nach und nach investierte der Anfang Zwanzigjährige seine gesamten Ersparnisse in Bitcoins. Eine riskante Entscheidung – doch sie sollte sich für ihn auszahlen.
Durch den unglaublichen Wertanstieg ist Gardner mittlerweile Millionär und Unternehmer. 2013 gründete er das Start-Up Augur, eine Prognose-Plattform, die die Entwicklung von Marktgeschehnissen treffend vorhersagen soll.
Ein vergessenes Vermögen
Hinter Finman und Gardeners Vermögen waren schon früh vom bevorstehenden Erfolg des Bitcoin überzeugt. Der Norweger Kristoffer Koch hingegen investierte im Jahr 2009 aus reiner Neugier genau 27 Dollar in die gerade entstandene Währung – und sollte sich in den folgenden Jahren kaum mehr an deren Existenz erinnern. Erst als im Frühjahr 2013 die Diskussionen um den Höhenflug des Bitcoin die breite Öffentlichkeit erreichen, erinnert Koch sich an seine aus Spaß getätigte Investition.
Nachdem Koch sich nur durch langes Grübeln überhaupt wieder an sein vor vier Jahren festgelegtes Passwort erinnern kann, stellt er fest: Seine für 27 Dollar erworbenen 5000 Bitcoin sind inzwischen an die 800 000 Euro wert. Für ihn selbst, so Koch, kam diese enorme Wertsteigerung völlig unverhofft. Ein Fünftel seiner Bitcoins verkaufte der damals 29-Jährige und leistete sich und seiner Freundin von dem Erlös eine Eigentumswohnung im Osloer Reichenviertel Toyen. Die übrigen 4000 Bitcoins behielt er, und bewies damit den richtigen Riecher: Durch die rasante Wertentwicklung sind diese nun mehrere Millionen Dollar wert.
Lohnt sich eine Investition in Bitcoin noch?
Koch, Gardener und Finkman, sie alle haben investiert, als der Bitcoin zu einem extrem niedrigen Einkaufswert zu haben war. Doch auch wer Anfang 2017 erst in die Kryptowährung investierte, konnte Ende des Jahres eine Gewinnsteigerung um mehr als das Fünfzehnfache verbuchen. Inmitten des Booms war die Diskussion groß. Viele Anleger fragten sich, ob sich eine Investition in Bitcoins noch lohnte. Nun ist der Kurs drastisch eingebrochen. Dennoch beträgt er im Vergleich zum vergangenen Jahr noch ein Vielfaches. Während die einen das endgültige Ende des Bitcoin nahen sehen, spekulieren die anderen langfristig auf eine Erholung des Kurses.
Jetzt zu niedrigen Preisen investieren und auf Gewinne hoffen, oder besser die Finger vom Bitcoin lassen? Die Expertenmeinungen zu diesem Thema gehen auseinander. Sicher ist nur: Es den jungen Bitcoinmillionären Finkman und Gardener gleich zu tun, und das gesamte Kapital in den Bitcoin zu investieren, ist nicht ratsam.
Zu hoch ist das Risiko, bei einem Kurseinbruch alles zu verlieren. Der Bitcoin bleibt ein reines Spekulationsobjekt, dessen weitere Entwicklung auch Experten nicht vorhersagen können. Wer dennoch in die Kryptowährung investieren möchte, sollte nur Geld einsetzen, dessen eventuellen Totalverlust verschmerzbar wäre.