Ein neues Jahr geht für viele einher mit guten Vorsätzen. Ein Klassiker unter ihnen: Sparsamer sein! Ob ein lang ersehnter Wunsch, ein finanzielles Notpolster oder die Anzahlung für die Eigentumswohnung – wir alle haben kleine und größere Träume, für die es sich lohnt, zu sparen. Doch trotz guter Vorsätze fällt das den meisten schwer. Die richtige Strategie ist für erfolgreiches Sparen daher essentiell.
Viele kennen die Situation: Trotz des festen Entschlusses zu Beginn des Jahres, Geld beiseite zu legen, ist bald am Ende des Monats nichts mehr übrig auf dem Konto. Oft weiß man nicht einmal genau, wohin das Gehalt des letzten Monats eigentlich geflossen ist. Oder aber man überweist motiviert zu Monatsbeginn einen viel zu hoch kalkulierten Betrag auf das extra angelegte Sparkonto, nur um zur Monatsmitte doch wieder darauf zurückgreifen zu müssen. Das drückt die Motivation gewaltig – und das Sparen wird wieder auf den nächsten Monat verschoben.
Damit Sparvorsätze nicht in einer solchen Spirale enden, ist es wichtig, von Anfang an richtig an das Thema Finanzplanung heranzugehen. Denn effektives Sparen erfordert eine Strategie. Die folgenden Schritte führen Sie an Ihre Sparziele.
Setzen Sie sich die richtigen Ziele
Die Karibikreise, der Traum vom Eigenheim oder der Grundstein für die eigene Altersvorsorge – wer sich entschließt, regelmäßig zu sparen, hat meist schon ein bestimmtes Ziel vor Augen. Gut so! Je klarer Sie wissen, wofür Sie monatlich Geld zurücklegen wollen, umso größer ist in der Regel die aufgebrachte Disziplin. Definieren Sie ihre Ziele daher klar und konkret, und vor allem auch: erreichbar. Zu hoch gesteckte Sparbeträge führen nicht schneller ans Ziel, sondern sind auf lange Sicht ineffizient. Wer sein selbstgestecktes Ziel regelmäßig nicht einhalten kann, verliert leicht die Motivation und den Fokus auf den eigentlichen Sparanlass. Besser ist es, sich ein realistisches Ziel zu setzen und die Schritte d auf dem Weg dahin als Teilziele zu planen. Dazu gehört es, einen Zeitplan und einhaltbare Sparraten festzulegen.
Bleiben Sie diszipliniert
Realistische monatliche Sparbeträge sind der erste Schritt zum disziplinierten Sparen. Auch der Griff zum oben genannten guten alten Haushaltsbuch, sei es in Papierform oder doch per App, ist rein psychologisch gesehen ein immer noch bewährter Trick. Nicht nur behalten Sie so den Überblick über Ihre Ausgaben, das Festhalten Ihrer Finanzen in Schriftform hilft auch dabei, diszipliniert zu bleiben. Die schriftlich eingegangene Vereinbarung mit sich selbst wird weniger leicht untergraben, als nur ein gedanklich gefasster Vorsatz. Der Griff zu Stift oder Smartphone bei jeder Ausgabe kann also Wunder wirken. Aber auch wenn Sie ihr monatliches Budget einmal nicht einhalten, ist das kein Grund aufzugeben. Der ein oder andere Ausrutscher ist, gerade bei langfristigem Sparen, auch einmal drin – solange das Budget nicht regelmäßig überzogen wird.
Machen Sie eine Bestandsaufnahme
Bevor es ans eigentliche Sparen geht, sollte in jedem Fall eine aktuelle Bestandsaufnahme anstehen. Um festzustellen, welches Sparpotential realistisch gesehen monatlich zur Verfügung steht, braucht es zunächst einen Überblick über alle finanziellen Verpflichtungen. Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Abonnements – ziehen Sie all diese wiederkehrenden Ausgaben von ihrem monatlichen Einkommen ab. Die übrig gebliebene Summe sollten Sie zu Monatsbeginn stets vor Augen haben, um besser abzuschätzen, welchen Betrag Sie monatlich bei Seite legen können. Das klassische Haushaltsbuch kann anfangs helfen, nachzuvollziehen, wie viel Geld Sie monatlich tatsächlich brauchen und wo es Einsparpotential gibt. Idealerweise liegt die Sparsumme genau dazwischen, soll also erreichbar sein aber eben auch eine kleine Herausforderung darstellen. Weder eiserne Einschränkung noch eine zu laxe Sparmoral führen langfristig zum Ziel.
Ein anderer Trick, um das abstrakte Sparziel psychologisch gesehen greifbarer zu machen, ist, in kurzen Etappen zu denken. Teilen Sie das langfristige Ziel in kleinere Teilziele auf. Nehmen Sie sich etwa vor, in den kommenden drei Monaten 400 Euro bei Seite zu legen. Das Erreichen kleinerer Ziele gibt Motivation, und scheint uns leichter erreichbar – wir tendieren automatisch zu mehr Disziplin und weniger Prokrastination.
Wählen Sie das richtige Produkt
Wer die für ihn passende Routine des Geld-Beiseite-Legens gefunden hat, ist schon auf dem richtigen Weg. Es bleibt nur die Frage, wohin mit den Sparbeträgen. Das angesparte Geld auf dem Girokonto liegen lassen ist eine Option – erfordert aber sehr viel Disziplin und vor allem einen genauen Überblick über Sparsumme und Geld für monatliche Ausgaben. Außerdem bringt es in der Regel nahezu keine nennenswerten Zinsen. Besser ist es, angespartes Geld auf einem Extra-Konto zu lagern. Viele unterschätzen dabei die Wahl des passenden Sparprodukts. Dabei liegt genau hier, je nach Sparziel und -dauer, unterschätztes Potential. Je nachdem, wofür Sie gerne sparen möchten, bieten sich unterschiedliche Lösungen an.
Wer für einen Urlaub oder den neuen Fernseher Geld zurücklegen möchte, ist mit einem Tagesgeldkonto am besten beraten. Es ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Einlagen und immerhin etwas mehr Zinsen, als ein Girokonto bieten kann.
Für mittelfristige Sparziele kommt ein Festgeldkonto in Betracht. Hier ist die eingezahlte Summe für die vereinbarte Laufzeit zwar nicht verfügbar, dafür liegt der Zinssatz höher. Eine solche Rücklage eignet sich also nicht als finanzielles Notpolster. Zur Erfüllung eines Wunsches in der Zukunft kann ein Festgeldkonto jedoch eine gute Wahl sein. Wer hingegen auf die Anzahlung für das zukünftige Traumhaus anspart, ist mit dem Klassiker des Bausparvertrags am besten beraten.
Komplexer ist die Wahl des richtigen Sparproduktes, wenn es um langfristiges Sparen, etwa für die Altersvorsorge geht. Banken bieten hier verschiedene Banksparpläne zu unterschiedlichen Konditionen an, in der Regel jedoch zu höheren Zinsen als etwa ein Giro- oder Tagesgeldkonto. Hier gilt es vor allem, zu vergleichen und mehrere Optionen, wie etwa Fondssparpläne oder ETF-Sparpläne in Betracht zu ziehen. So können Sie auf Ihrem Weg zum Sparziel langfristig von Zinsen oder Kursgewinnen profitieren.
Mit einer durchdachten Finanzplanung, Durchhaltevermögen und der richtigen Produktwahl ist erfolgreiches Sparen also gar nicht so schwer – und die individuellen Sparziele, ob kleine oder größere Wünsche, rücken in greifbare Nähe.