Die klassischen Socken rangierten sicherlich auch dieses Jahr wieder auf den oberen Plätzen der häufigsten Weihnachtsgeschenke. Der ein oder andere dürfte unter dem Christbaum jedoch auch ein paar Scheine vorgefunden haben. Genau die sollten Sie auf keinen Fall einfach im Kuvert liegen lassen. Wer die richtige Anlageform wählt, kann auch kleinere Geldbeträge investieren – und damit den Grundstein für das eigene Vermögen legen.
Geldgeschenke haben nicht den Ruf, besonders romantisch zu sein. Trotzdem gehören sie zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken – sowohl bei Schenkenden als auch Beschenkten. Und zu recht: Ein Geldgeschenk trifft jeden Geschmack, ein Umtausch ist unnötig und es findet garantiert einen sinnvollen Einsatz. Ein geschenkter Geldregen lässt lang gehegte Wünsche wahr werden oder kann als Rücklage zur Seite gelegt werden.
Auch kleine Beträge lassen sich vermehren
Geschenktes Geld nicht sofort auszugeben ist natürlich ein rühmlicher Entschluss, doch viele Österreiche begehen gleich hier einen essentiellen Fehler: Geldgeschenke werden im vermeintlich sicheren Kuvert aufbewahrt oder zu Hause in den sprichwörtlichen Sparstrumpf gesteckt, in den seltensten Fällen auf das Girokonto oder gar das Sparbuch eingezahlt.
In Zeiten von Geldentwertung und Niedrigzinsen sind all diese Optionen jedoch keine gute Idee. Geld, das im Sparstrumpf versauert, verliert langfristig nämlich tatsächlich an Wert. Dabei lässt sich auch mit vergleichsweise niedrigen Beträgen eine Menge machen. Denn was viele Sparer nicht wissen: Auch kleinere Beträge lassen sich durchaus gewinnbringend investieren – wenn die richtige Strategie gewählt wird.
ETFS und Aktienfonds: Nicht nur für Großinvestoren
Sparbüchse, Girokonto und Sparbuch zählen mit Sicherheit nicht dazu. Wer Geldgeschenke zur Seite legen will und langfristig etwas davon haben möchte, muss sich auf die Suche nach höheren Renditechancen begeben. Tages- oder Festgeldkonten können hier der nächste Schritt sein. Mit einer etwas höheren Verzinsung als Giro- oder Sparkonten kann Geld darauf vorübergehend geparkt werden. Eine hohe Rendite ist auch hier jedoch nicht in Sicht.
Diese ist momentan vor allem auf dem Wertpapier- und Aktienmarkt zu holen – doch vor genau dem scheuen sich Kleinanleger hierzulande. Immer noch herrscht die Ansicht vor, Investitionen seien einem liquiden Publikum vorbehalten und hohe Summen an Eigenkapital nötig, zudem fürchten viele Sparer ein hohes Verlustrisiko.
Sparpläne für kleinere Investitionsbeträge
Dabei eignen sich schon kleine Beträge für die Investition in ETFs oder Fonds – gerade wenn sie den Grundstein für eine langfristige Anlage bilden sollen und regelmäßig aufgestockt werden können. Für diese Art der Investition bieten sich Sparpläne an. Anleger investieren hier regelmäßig kleine Beträge. Zum Teil ist dies schon ab 25 Euro, öfter ab 50 oder 75 Euro möglich. Eingezahlt werden können diese Investitionsraten monatlich oder zum Teil auch vierteljährlich.
Auch wer nicht tausende Euro auf einen Schlag investieren kann oder will, kann somit vom Handel auf dem Aktienmarkt profitieren. Gerade wer langfristig Vermögen aufbauen möchte – etwa als Teil der Altersvorsorge – kann auf diese Art eine etwaige Finanzspritze zu Weihnachten zum Grundstein für langfristiges Sparen machen.
Vielfalt und lange Anlagedauer für ein niedriges Risiko
Wer in Aktien investieren möchte, muss natürlich mit Kursschwankungen rechnen – und diese sind mit einem gewissen Risiko verbunden. Für eine kurzfristige Anlage sind Wertpapiere und Aktien daher nicht zu empfehlen. Langfristige Anlagen hingegen können Wertschwankungen und zeitweise Verluste ausgleichen, so dass am Ende der Anlagedauer die Rendite deutlich überwiegt.
Außerdem wichtig, um das Risiko zu minimieren: eine möglichst breit gestreute Anlage. Ist das Geld in viele verschiedene Anteile investiert, sinkt das Risiko für einen Verlust erheblich, da Anleger nicht in großem Maße von einzelnen Kursen abhängig sind. Für Kleinanleger eignen sich daher besonders ETFs. Diese orientieren sich an einem breiten Aktien-Index – wie etwa dem ATX – und bilden diesen nach. Sie bieten dadurch eine breite Diversifikation, jedoch ohne die hohen Kosten für ein Fondsmanagement.
Vermögensaufbau beginnt mit kleinen Beträgen
Um Geld auf lange Sicht gewinnbringend zu investieren, ist also nicht unbedingt ein hohes Kapital von Nöten. Besonders wer viel Zeit hat und langfristig sparen möchte, sollte sein Geld nicht ausschließlich auf quasi zinslosen Sparkonten parken. Ein schnell verfügbares Sicherheitspolster auf Tagesgeldkonto bzw. Festgeldkonto ist sicherlich unabdingbar. Gerade ein unvorhergesehener Geldsegen – wie ein weihnachtliches Geldgeschenk – kann jedoch als Grundlage eines Sparplanes genutzt werden, um daneben langfristig vorzusorgen und das meiste aus den zu Weihnachten vorgefundenen Scheinen zu machen.