Neues Jahr, neues Glück – finanziell gesehen sieht das bei vielen leider nicht immer so aus. Nach dem der Dezember und die damit verbundenen Festtage den Geldbeutel sowieso schon ordentlich beansprucht haben, stehen jetzt auch noch die Jahresbeiträge für viele Versicherungen und Jahresabos an. Schneller als gedacht startet das Jahr da in den roten Zahlen. Wie kommen Verbraucher wieder aus der Spirale des Kontokorrentkredits?
Der Januar ist für viele Menschen ein Schuldenmonat. Hohe Ausgaben für Geschenke, Lebensmittel, vielleicht auch einen Urlaub zwischen den Feiertagen verbunden mit den fälligen Zahlungen für Versicherungen und Mitgliedschaften türmen sich schnell zu einem Berg an Rechnungen. Oft ist der Betrag von dem Guthaben auf dem eigenen Girokonto nicht mehr zu zahlen. Um die offenen Forderungen dennoch decken zu können, greifen viele Österreicher in dieser Zeit auf den Kontokorrentkredit zurück, sie ziehen also das eigene Girokonto ins Minus.
Kontokorrentkredit nur eine vermeintlich praktische Lösung
Im Fall von finanziellen Engpässen erscheint der Kontokorrentkredit eine willkommene Lösung. Da er in der Regel direkt bei der Kontoeröffnung oder einige Gehaltseingänge später bewilligt wird, kann er jederzeit spontan und unkompliziert in Anspruch genommen werden. Ebenso unbürokratisch erfolgt die Rückzahlung – durch Geldeinzahlung auf das Girokonto wird der Kredit nach Belieben zurückgezahlt.
Doch so unkompliziert und verbraucherfreundlich wie er klingt ist der Kontokorrentkredit nicht. Denn die Zinsen, die für die Überziehung des Girokontos anfallen, übersteigen bei weitem die Konditionen von gewöhnlichen Ratenkrediten. Zwar gibt es seitens des Verbraucherschutzes Empfehlungen, laut denen der Zinssatz nicht die zehn Prozent Marke überschreiten sollte – doch die Wirklichkeit sieht anders aus, und Zinsen von 12 oder gar 13 Prozent sind keine Seltenheit. In einigen Fällen kann sich da auch ein Wechsel des Girokontos zu rentieren.
Wer nicht aufpasst, verliert leicht den Überblick
Derartige Konditionen machen aus dem unkomplizierten Geld schnell eine teure Angelegenheit, denn wer es nicht schafft, dem Kontostand spätestens im Februar wieder auszugleichen, der wird so schnell in eine Schuldenspirale gezogen. Eine derartige wiederholte Nutzung des Kontokorrentkredits ist nicht nur teuer, sondern lässt Verbraucher auch leicht den Überblick über ihre Finanzen verlieren. Unvorhergesehene finanzielle Belastungen – wie etwa ein kaputtes Auto – sind dann erst recht nicht mehr zu stemmen.
Finden Sie auf dem Konto ein ständiges Minus vor, sollten Sie deshalb Maßnahmen ergreifen, um den Kontokorrentkredit wieder auszugleichen. Dabei kann es helfen, zunächst die eigene finanzielle Lage zu analysieren und sich ein monatliches Budget zur freien Verfügung zu setzen. Der Rest fließt in die Rückzahlung.
Ratenkredite bieten bessere Konditionen
Den Kontokorrentkredit wieder auszugleichen erfordert Disziplin, und kann, je nach Ausmaß, einige Zeit dauern. Genau die kostet jedoch eine Menge unnötiger Zinsen. Kann die Rückzahlung nicht zeitnah und auf einmal geleistet werden, kann daher ein klassischer Ratenkredit eine Alternative sein. Der Vorteil dabei sind niedrigere Zinssätze und die Rückzahlung in festen monatlichen Raten. Auch wenn die eigentliche Schuldenlast nicht kleiner wird – eine vorhersehbare Tilgung nach Plan erleichtert das Abbezahlen, da Verbraucher nicht schlagartige die gesamte Summe aufbringen müssen. Zudem sparen sie an den niedrigeren Zinsen.
Finanzielle Engpässe zu Jahresbeginn sind keine Seltenheit. Versuchen Sie daher versuchen, über das Jahr hinweg vorzusorgen, um die Forderungen aus finanziellen Rücklagen begleichen zu können. Sollte es im Januar dennoch knapp werden, ist die Inanspruchnahme eines hohen Kontokorrent-Zinses jedoch keine attraktive Lösung.