Schecks begegnen uns im täglichen Leben kaum noch. Gänzlich verschwunden sind sie jedoch nicht, und so kommt es doch immer wieder vor, dass offene Beträge mittels Scheck beglichen werden. Darauf sollten Sie beim Einlösen in Zeiten von Online- und Direktbanken achten.
Während das Ausstellen von Schecks in den USA eine gängige Praxis ist, sind sie in Europa fast ausgestorben. Gerade Jüngere fragen sich wohl: Gibt es in Österreich überhaupt noch Schecks? Die Antwort ist: Ja – allerdings werden sie sehr selten verwendet.Trotzdem kommt es vor, das für offene Zahlungen ein Scheck ausgestellt wird, etwa von Krankenkassen oder Versicherungen. Viele, insbesondere jüngere Kunden, sind mit deren Funktionsweise allerdings gar nicht vertraut. Besonders, seitdem immer mehr Kunden Direktbanken nutzen, die ihre Geschäfte fast ausschließlich online erledigen. In nicht wenigen Fällen wird ein Scheck somit nicht eingelöst, und die Zahlung kommt nie beim Empfänger an. Auch wenn Schecks nicht mehr häufig zum Einsatz kommen, lohnt es sich daher trotzdem, über sie Bescheid zu wissen.
Wie funktioniert ein Scheck?
Ein Scheck ist im Grunde genommen ein Wertpapier, mit dem ein Kunde eine Anweisung ausspricht, Geld von seinem Konto auf das Konto eines Empfängers zu überweisen. Dem Empfänger wird der Scheck übergeben, und er kann ihn durch Vorlage in der Bank einlösen. Damit ein Scheck gültig ist, muss er eine bestimmte Form erfüllen: Er muss neben der Anweisung zur Auszahlung einer bestimmten Summe unbedingt das Ausstellungsdatum, das Kreditinstitut des Ausstellers und seine Unterschrift enthalten. Damit ein Scheck auch wirklich rechtskräftig ist, werden in der Regel Vordrucke von Banken verwendet, die einfach ausgefüllt werden können.
Wie kann ich den Scheck einlösen?
Wer als Zahlung einen Scheck erhält, muss diesen klassischerweise am Bankschalter einlösen. Das gilt sowohl für Barschecks als auch für Verrechnungsschecks. Wie der Name andeutet, werden Barschecks am Bankschalter in Bargeld ausgezahlt. Vorzugsweise bei der eigenen Hausbank, prinzipiell geht dies aber in jeder beliebigen Bankfiliale. Bei fremden Banken fallen in der Regel aber Gebühren an, die vom Scheckwert abgezogen werden. Viel häufiger begegnen einem heute allerdings Verrechnungsschecks. Diese werden nicht bar ausgezahlt, sondern auf das Konto des Empfängers gutgeschrieben. Verrechnungsschecks können daher nur bei der Bank gelöst werden, bei der man über ein Girokonto verfügt.
Oft muss für das Einlösen des Schecks noch ein extra Formular ausgefüllt werden. Diese Scheckeinreichungsformulare liegen in den Bankfilialen aus. Alle Angaben, die dazu benötigt werden, etwa die Kontonummer des Ausstellers, finden sich auf dem Scheck selbst.
Sonderfall: Amerikanische Schecks einlösen
In den USA sind, anders als in Europa, Schecks immer noch relativ weit verbreitet. Falls Sie auf die eine oder andere Weise Verbindungen in die USA haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen solchen erhalten, also durchaus gegeben. US-Schecks können Sie auch in Österreich einlösen, allerdings nicht unbedingt bei jeder Bank. Die Bearbeitung von Auslandsschecks dauert meist wesentlich länger und kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ein weiterer Haken: In der Regel fallen auf das Einlösen von Auslandsschecks Gebühren an, die relativ hoch sein können.
Können Schecks online eingelöst werden?
Schecks müssen also normalerweise in einer Bankfiliale eingelöst werde. Heute sind allerdings Direktbanken oder Onlinebanken mit keinen oder nur sehr wenigen Filialen verbreitet. Was also, wenn keine Filiale der eigenen Bank vor Ort ist? Tatsächlich ist es nicht möglich, einen Scheck rein online einzulösen, denn der Bank muss das Originaldokument vorliegen. Als Kunde einer Online- oder Direktbank müssen Sie den Scheck daher einsenden.
Wie genau der Weg zur Einlösung aussieht, unterscheidet sich je nach Bank. Auf den Onlineauftritten Ihrer Bank finden Sie die Adresse, an Sie den Scheck senden müssen. In der Regel ist das der zentraler Sitz der Bank. Manche Banken verlangen – wie die Filialbanken – zusätzlich ein ausgefülltes Einreichungsformular. In diesem Fall finden Sie dies ebenfalls online zum Download. Beachten Sie unbedingt genau die Hinweise auf der Seite Ihrer jeweiligen Bank, um sicher zu gehen, dass der Betrag auch wirklich gutgeschrieben werden kann.
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für Kunden reiner Onlineinstitute, die komplett auf Filialen verzichten, wie N26 oder die Fidor Bank. Bei diesen gibt es derzeit keinerlei Möglichkeit, einen Scheck einzulösen.
Falls Sie einen Scheck erhalten, kümmern Sie sich am besten möglichst zügig um die Einlösung. Schecks sind nämlich nicht ewig einlösbar, sondern sogar mit einer relativ knappen Frist versehen: inländische Schecks sollten innerhalb von acht Werktagen eingelöst werden. Aus dem europäischen Ausland ausgestellte Schecks innerhalb von 20 Tagen, aus dem Rest der Welt 70 Tage. Nach Ablauf dieser Frist können Banken den Scheck noch einlösen, sind allerdings nicht dazu verpflichtet.
Außerdem wichtig: Warten Sie besser die Bestätigung der Deckung des Schecks ab, bevor sie das Geld ausgeben. Banken überschreiben die Summe in der Regel innerhalb kurzer Zeit auf Ihr Konto. Schon nach ein bis zwei Tagen ist das Geld auf ihrem Bankauszug sichtbar. Allerdings ist der Betrag in der Regel mit dem Zusatz „Scheckeingang vorbehalten“ versehen. Die Bank muss sich nämlich zunächst noch vergewissern, ob das Konto des Scheckausstellers auch wirklich gedeckt ist, was wiederum einige Tage dauern kann. Bevor das geschehen ist, können Sie zwar über das ausgezahlte Geld schon verfügen. Sollte sich allerdings herausstellen, dass das Konto des Scheckausstellers gar nicht gedeckt ist, zieht die Bank den Betrag womöglich wieder zurück. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie die Bestätigung der Deckung also abwarten.
Schecks werden vermutlich auch in Zukunft nur noch selten zum Einsatz kommen. Falls sie dennoch genutzt werden, passiert es nicht selten, dass Empfänger diese verfallen lassen. Bevor Sie Geld verschenken, lohnt es sich also allemal, über die richtige Einlösung Bescheid zu wissen.