In mehreren Schritten zieht sich die Bank ING aus Österreich zurück. Ende 2021 soll nur das hiesige Geschäft mit Firmenkunden erhalten bleiben. Anfang April erhalten Sparkunden die Benachrichtigung über die Schließung ihrer Konten. Neobanken bringen sich in Stellung.
Die Direktbank ING gibt ihr gesamtes Geschäft mit Privatkunden in Österreich auf. Betroffen sind allen voran Sparkonto-Inhaber, die keine weiteren Produkte der ING haben. Diese erhalten im Laufe des Aprils Post von der Bank. Anschließend besteht eine zweimonatige Kündigungsfrist, während der sich die Kunden eine neue Bank für ihre Spareinlagen suchen müssen.
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Andere Kundengruppen folgen – wahrscheinlich
Was mit ihren anderen Kunden in Österreich geschehen wird, lässt die ING derzeit noch offen. Wer ein Girokonto oder Wertpapierdepot bei der Bank führt, ist von der aktuellen Maßnahme erst einmal noch nicht betroffen. Gleiches gilt für Konsum- und Immobilienkredit-Kunden. Die Kundengruppen sind derzeit auch dann nicht von Kündigungen betroffen, wenn sie außerdem ein Sparkonto bei der Bank führen – weder für das Sparkonto noch für ihre sonstigen Produkte bei der Bank.
So ist zumindest derzeit der Stand. Dennoch verkündet die Bank in ihrer Pressemitteilung vom 2. März den „Rückzug aus [dem] Privatkundengeschäft“. Ob das letztlich bedeutet, dass nur keine Neukunden mehr aufgenommen werden, oder ob auch den restlichen Bestandskunden gekündigt wird, bleibt abzuwarten. Die Bank informiert ihre Kunden hierzu rechtzeitig.
Neobanken bringen sich in Stellung
Die Konkurrenz jedenfalls nimmt die Ankündigungen der Bank jetzt schon zum Anlass, Kunden abzuwerben. Unter anderem die bank99 und die deutsche Online-Bank N26 buhlen bereits um die ING-Kundschaft. Dabei scheuen sie auch Spareinlagen nicht. Die N26 bietet auf Festgelder derzeit sogar bis zu 1,15 Prozent Zinsen.