Sparbuch und Festgeld bringen nahezu keine Zinsen mehr ein, doch gleichzeitig ist der Anstieg der Teuerungsrate nicht aufzuhalten: Sparer müssen mit ansehen, wie ihr Geld auf Girokonto und Sparbuch jeden Tag an Wert verliert. Wer das verhindern will, muss zügig handeln.
Rentable Zinsen auf Girokonten und Sparbüchern sind für Sparer heute nur noch eine vage Erinnerung aus früheren Zeiten. Wer in den letzten Jahren Geld zur Seite legte, musste sich mit nie gesehenen Niedrig-Zinssätzen zufrieden geben. Vermögensaufbau durch sichere und langfristige Anlage wurde damit nahezu unmöglich. Doch damit nicht genug: hinzu kommt eine Teuerungsrate, die 2017 in Österreich auf über zwei Prozent gestiegen ist.
Totgeglaubtes Schreckgespenst
Inflation schien ein überwundenes Schreckgespenst der Weltwirtschaftskrise. Doch aktuell machen die anhaltenden Niedrigzinsen die zunehmende Geldentwertung wieder zu einem echten Problem. Anleger können den Wertverlust nicht mehr ansatzweise durch Rendite ausgleichen. Das heißt: was mühsam angespart wurde, wird durch die Inflation de facto immer weniger. Das gilt nicht nur für Sparbücher und Girokonten, auch Fest- und Tagesgeldkonten und sogar Bausparverträge, die Zinsen unterhalb der Teuerungsrate von aktuell 2 Prozent bieten, bedeuten einen Wertverlust.
Sparer sparen sich arm
Wer zur Zeit etwa auf ein Sparbuch 0,5 Prozent Zinsen bekommt, ein im Marktvergleich derzeit hoher Zinssatz, liegt damit immer noch unter der aktuellen Inflationsrate. Das angesparte Geld wird nicht durch Zinsen bezuschusst, sondern verliert an Wert. Mit anderen Worten: Wer so spart, spart sich arm.
Konservative, sogenannte sichere Sparprodukte, können die aktuelle Teuerungsrate nicht mehr schlagen. Wer nicht tatenlos zusehen will, muss daher sein Sparverhalten aktiv planen und durchdacht Geld anlegen.
Passives Sparen heißt aktiver Geldverlust
Wer langfristig Vermögen aufbauen will, etwa für die Altersvorsorge, für den bieten sich Aktien oder Fonds an. Für Risiko bedachte Sparer eignen sich Fondssparpläne und Indexfonds, die eine breit gestreute Anlage ermöglichen. Erfahrene Anleger setzen auf Direktanlagen in einzelne Aktien oder Anleihen. Wichtig ist hier ein langer Anlagezeitraum: nur so können die Auf und Ab’s des Aktienmarktes ausgeglichen und eine Rendite erwirtschaftet werden.
Wer sein Geld hingegen nur kurzfristig anlegen kann oder möchte, der kommt trotz der niedrigen Zinsen kaum an Tagesgeldkonten oder kurzzeitigen Festgeldkonten vorbei. Andere Anlageformen sind bei einer kurzzeitigen Anlagezeit mit einem hohen Risiko verbunden oder bringen nicht die nötige Flexibilität mit sich. Hier lohnt sich Vergleichen. Selbst kleine Zinsdifferenzen zwischen Anbietern können einen Unterschied machen.
Initiative gefragt
Um Geldverlust trotz Inflation möglichst zu vermeiden, ist Eigeninitiative gefragt. In der aktuellen Lage müssen Sparer sich selbst darum kümmern, ihr bequem geparktes Geld von Girokonto und Sparbuch zu holen, und in lohnendere Anlagen zu investieren. Wer für das Alter oder Notlagen Geld zurück legen will, sollte sich daher jetzt umfassend informieren und Investitionsmöglichkeiten vergleichen. Nur so lässt sich einem Wertverlust des mühsam Ersparten aktiv entgegenwirken.