Immobilienfinanzierung: Noch gibt es günstige Kredite

Die Inflation kehrt zurück und damit steigen auch langfristige Zinssätze an. Diese Entwicklung könnte künftig so manches Bauvorhaben verteuern. Noch sind Immobilienfinanzierungen jedoch zu historisch günstigen Zinsen möglich.

Von -0,3 Prozent im Dezember 2020 sprang die Inflationsrate des Euroraums bis März um 1,6 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent. Verantwortlich dafür war eine Jahresteuerung des Energiepreises. Der Ölpreis stieg um 4,3 Prozent. Der Preis der Ölsorte Brent stieg sogar (per 13.4.) auf Jahressicht um 54 Prozent.

Ausgehend vom niedrigen Niveau in den Monaten März und April 2020 folgte ein Höhenflug, der mit zunehmender Verknappung an Eigendynamik gewinnt. Lieferketten sind unterbrochen, die Suez-Kanal-Blockade hat Nachwirkungen und die Rohstoffpreise steigen. Der breite Rohstoffindex „DJ UBS Commodity“ stieg im ersten Quartal 2021 auf Euro-Basis um 11,3 Prozent.

In wenigen Jahren wieder Zinssätze von 3 Prozent möglich

Die Inflation ist ein Faktor. Doch die Notenbanken werden bestrebt sein, die Zinsen am Ende unter die Inflationsrate zu drücken, woraus Geldentwertung resultiert. Diese Vorgangsweise wird auch als „finanzielle Repression“ bezeichnet. Ausgehend von denkbaren Inflationsraten zwischen 2 und 3,5 Prozent in der Eurozone ist ein Anstieg des 20-jährigen Swapsatzes auf 1,5 Prozent durchaus realistisch. Bei einem angenommenen „Aufschlag“ von 1,0 bis 1,5 Prozent wären dann in ein bis zwei Jahren bei Neukrediten sogar Fixzinssätze von 2,5 bis 3,0 Prozent p.a. denkbar – Größenordnungen, die es zuletzt vor einigen Jahren gab.

Immobilienfinanzierung mit zehnjähriger Zinsbindung günstig wie nie

Die gute Nachricht: Noch sind die Zinssätze bei langfristigen Fixzinskrediten auf niedrigem Niveau. Mit durchschnittlich 1,06 Prozent p.a. waren laut dem Infina Kredit Index (IKI) zehnjährige Fixzinsbindungen bei Wohnbaukrediten im ersten Quartal 2021 in Österreich so günstig wie nie zuvor. Ebenfalls nahe historischer Tiefs lagen die Preise für 15- und 20-jährige Fixzinsbindungen. Der variable Zins bewegte sich mit 0,643 Prozent p.a. gleichfalls nur marginal über dem langjährigen Tiefstand.

Auch kurzfristig mit Zinsanstieg zu rechnen

Vor allem die langfristigen Fixzinsbindungen (15 bis 25 Jahre) bieten aktuell noch eine Sonderchance, das niedrige Zinsniveau langfristig einzufangen. Bisher haben Kreditinstitute den bereits erfolgten Anstieg der Swapsätze noch nicht voll weitergegeben. Stabilisiert sich der Trend jedoch, so ist in den kommenden Wochen mit einem Zinsanstieg zu rechnen.

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