Die Waschmaschine geht kaputt, die Stromnachzahlung kam und an das Alter müssen Sie auch noch denken! Für all dies benötigen Sie Geld – viel Geld. Deswegen lohnt es sich, früh mit dem Sparen anzufangen, so dass Sie das Leben nicht kalt erwischen kann. Wir stellen Ihnen das 6-Konten-Modell vor, welches Ihnen erleichtern soll, für Ihre Wünsche und Ziele zu sparen, Ihnen aber auch ein Polster für Unvorhergesehenes ermöglicht. Mit diesem Modell gestaltet sich Sparen einfach und sorgenfrei.
Die 6 Konten
Konto #1: Das Konto für den alltäglichen Bedarf
Das erste Konto stellt im 6-Konten-Modell das wichtigste dar: Es ist Ihr Gehaltseingangs- bzw. Einkünfte-Konto, von wo aus Sie ihr Geld auf alle anderen Konten verteilen. Behalten Sie ca. 50-55 Prozent ihres Lohns auf diesem Konto, um Miete, Essen, Versicherung und sonstige Ausgaben des Monats zu bezahlen. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht mehr Geld ausgeben als Sie möchten.
Um noch mehr sparen zu können, machen Sie regelmäßig einen Kostenabgleich. Gibt es Lebensmittel woanders günstiger? Wie wäre es beispielsweise mit einem Wechsel des Stromanbieters, der Versicherung oder des Handyvertrags?
Konto #2: Das Rücklagenkonto
Im Haushalt kann viel passieren: Die Waschmaschine geht kaputt, die Nebenkostennachzahlung flattert ins Haus oder Sie haben doch mehr Strom verbraucht als erwartet. Doch, kein Problem! Legen Sie monatlich zehn Prozent ihres Nettoeinkommens auf diesem Konto ab. So können Sie schnell ihre Sparziele erreichen und werden bei unvorhergesehenen Kosten nicht komplett kalt erwischt.
Konto #3: Ihr Konto für mittel- und langfristiges Sparen
Nur für die Rente sparen ist bei dem 6-Konten-Modell nicht vorgesehen. Das dritte Konto, auch Vermögenskonto genannt, berücksichtigt auch andere, größere Sparziele, wie zum Beispiel Ihren nächsten Urlaub. Dafür sollten Sie monatlich 15 Prozent ihres Einkommens zurücklegen. Greifen Sie nur auf dieses Konto zurück, wenn es sich um größere Ausgaben handelt. Überlegen Sie sich vorher aber gut, was Sie unter einer größeren Investition verstehen oder ob es sich nur um eine kleine Ausgabe handelt.
Konto #4: Das Bildungskonto
Trotz abgeschlossener Ausbildung oder Studium lernt man nie aus! Um sich selbst Weiterbildungen leisten zu können, ist es wichtig, dass Sie auch dafür ein Konto anlegen. Auf dieses überweisen Sie ebenfalls zehn Prozent des Nettogehalts. Mit dem Geld ermöglichen Sie sich Workshops, Trainings und alles, was Ihr Leben sonst noch bereichert.
Konto #5: Ein Konto nur für Ihren Spaß
Nach all den vernünftigen Anlagen ist es jetzt Zeit, sich ein „Spaßkonto“ einzurichten. Sparen Sie auch hier ca. zehn Prozent des Gehaltes und verwenden Sie das Geld, um mit Freunden auszugehen oder auf einen größeren Ausflug zu sparen. So haben Sie genau im Blick, wie viel Ihre Freizeit kostet und wo Sie evtl. Abstriche machen können.
Konto #6: Ihr Spendenkonto
Das sechste und letzte Konto ist das Spendenkonto. Mit diesem Geld können Sie zum Beispiel soziale Projekte unterstützen, an Vereine spenden oder bei Naturkatastrophen mit einem Spendenbeitrag helfen. Für diese Konto sind in etwa fünf Prozent Ihres Einkommens vorgesehen.
Spenden sind außerdem von der Steuer absetzbar. Über die Steuerklärung können Sie also einen großen Teil ihrer Spenden geltend machen.
Die Umsetzung
Zuallererst: Die Verteilung der Prozente ist variabel und kann frei von Ihnen bestimmt werden. Wichtig ist nur, dass Sie eine Regelmäßigkeit beibehalten und Quoten finden, die zu Ihrem Leben passen.
Schaffen Sie Klarheit über ihre Konten
Zunächst sollten Sie sich einen Überblick über alle Konten verschaffen. Fragen Sie bei ihren Banken nach, welche ungenutzten Konten Sie noch bei ihnen haben und lösen Sie sie gegebenenfalls auf, sollten Sie dafür Gebühren zahlen.
Danach geht es an den Girokonto-Vergleich: Sind Ihre Konten noch zeitgemäß oder sollten Sie sich für Ihre neuen Sparziele nach neuen Banken umsehen? Am besten geeignet sind natürlich Banken, in denen sich automatisch Unterkonten einrichten lassen, wie beispielsweise bei der N26. Sie können aber auch sechs separate Konten eröffnen, achten Sie jedoch darauf, unter welchen Bedingungen sie kostenlos sind. Sie wollen für das neue Sparkonto sicher keine Gebühren zahlen.
Lassen sie Sich Zeit
Überstürzen Sie ihren neuen Plan nicht! Nehmen Sie sich die Zeit, ihre sechs Konten in Ruhe einzurichten und zu überlegen, wie viel Sie von ihrem Gehalt für welches Konto verwenden wollen. Natürlich ist es auch möglich, weniger als sechs Konten zu verwenden – das kann jeder individuell für sich entscheiden. Das 6-Konten-Modell ist zwar eine gute Idee, den Überblick über seine Finanzen zu behalten, jedoch ist es fragwürdig, ob es mit jedem Gehalt funktioniert. Gerade das Spendenkonto ist bei einem geringen Gehalt eventuell überflüssig. Weiterhin kann sicherlich nicht jeder mit nur 50% seines Nettogehalts den Monat bestreiten und den Rest ohne Sorge beiseitelegen.