ETF-Kosten in der Übersicht

Indexfonds günstig handeln und sparen

In Zeiten niedriger Zinsen suchen immer mehr Menschen nach Alternativen zum Festgeld und anderen klassischen Sparanlagen. Und werden an der Börse fündig. Doch manch einer wird von vermeintlich hohen Kosten abgeschreckt, die der Handel mit Wertpapieren verursacht. Dabei gibt es mit sogenannten Exchange Traded Funds auch günstige Investments, die mit niedrigen Gebühren aufwarten und damit die erzielte Rendite nur unwesentlich schmälern. Doch welche Gebühren können Sie genau erwarten und wo liegen die Kostenvorteile gegenüber anderen Kapitalanlagen?

Übersichtliches Gebührenmodell

Selbstverständlich werden auch für einen ETF Gebühren erhoben. Doch sie fallen eben nicht so hoch aus wie die von manch anderem Finanzprodukt. Letztlich sind es vor allem zwei Kostenpunkte, an die Sie als Anleger denken müssen: Die Ordergebühren des Brokers, die bei Kauf und Verkauf des ETFs anfallen, und die jährlich anfallenden Verwaltungsgebühren.

Und abgesehen von den bei jedem Börsengeschäft anfallenden Börsengebühren war es das dann auch schon. Hinsichtlich der Ihnen entstehenden Kosten sind ETFs eine sehr übersichtliche Anlageklasse. Hohe Managementgebühren, einen Ausgabeaufschlag oder gar eine Performance Fee, wie man es von aktiv gemanagten Investmentfonds kennt, fallen bei einem ETF nicht an.

Was kostet ein ETF?

Ein ETF verursacht beim Kauf und beim späteren Verkauf an der Börse Ordergebühren. Diese werden vom Broker erhoben, bei dem Sie Ihr Wertpapierdepot haben, und hängen damit in erster Linie von den individuellen Konditionen Ihres Anbieters ab. Kleinere Orders können bei manchen Anbietern bereits für unter fünf Euro getätigt werden. Oft steigen die Preise zwar mit dem Ordervolumen, aber die Gebühren werden nur zweimal erhoben (bei Kauf und Verkauf) und fallen daher – solange Sie Ihr Depot nicht bei einer sehr teuren Bank haben – kaum ins Gewicht.

Anders verhält es sich mit den laufenden Verwaltungsgebühren, die von der den ETF ausgebenden Investmentgesellschaft erhoben werden. Diese fallen alljährlich an und gehen direkt vom aktuellen Handelsvolumen Ihrer ETF-Anteile ab. Dabei sind die Kosten hierfür allerdings im Vergleich etwa zu klassischen Fonds sehr gering. Für einige ETFs wird gerade mal eine jährliche Gebühr von 0,15 Prozent des Anlagevolumens fällig. Überhaupt steigen diese Gebühren derzeit für kaum einen ETF über 0,6 Prozent. Lediglich für Smart-Beta-ETFs, die aufwändigere, spezielle Anlagestrategien verfolgen, können auch höhere Verwaltungsgebühren von bis zu 1 Prozent vorkommen. Aber auch das ist noch vergleichsweise günstig.

Geld-Tipp: Wenn Sie im Rahmen eines Sparplans in ETFs investieren möchten, profitieren Sie ebenfalls von einer niedrigen Gebührenlast. Bei vielen Anbietern werden für Sparplanausführungen nur wenige Cent Ordergebühr erhoben. Insbesondere bei größeren Sparraten kann sich dieses Modell lohnen.

Niedrige Gebühren im Beispiel

Sie kaufen einen ETF für 5.000 Euro. Dafür fällt eine einmalige Ordergebühr von 10 Euro an. Sie halten den ETF 10 Jahre lang, in denen er eine jährliche Rendite von 6 Prozent erzielt, am Ende des Zeitraums also bei 8.954 Euro steht. In diesen Jahren wird allerdings jährlich eine Verwaltungsgebühr von 0,3 Prozent vom Handelsvolumen erhoben. Die um die Gebühr bereinigte jährliche Rendite beträgt also 5,7 Prozent. Nach zehn Jahren haben Ihre ETF-Anteile damit einen tatsächlichen Wert von 8.704 Euro. Abzüglich der Kosten für beide Ordergebühren beträgt Ihr Kapital also 8.684 Euro. Während des gesamten Zeitraums sind bei einem Reingewinn von 3.684 Euro für den ETF Kosten von ca. 270 Euro angefallen.

Hintergrund: Zum Vergleich sei an dieser Stelle lediglich auf den Ausgabeaufschlag hingewiesen. Dieser wird oft von den Investmentgesellschaften erhoben, die einen Fonds auflegen, und beträgt für Aktienfonds bis zu 5 Prozent des Ordervolumens. Bei den 5.000 Euro aus dem Rechenbeispiel hätten Sie also bereits mit dieser Gebühr eine Kostenbelastung von 250 Euro.

ETF-Gebühren: Vergleich mit aktiv gemanagten Fonds

Die Kostenvorteile der ETFs zeigen sich insbesondere gegenüber klassischen, aktiv gemanagten Investmentfonds. Während diese auf der Suche nach renditestarken Investments aufwändig verwaltet werden müssen, orientiert sich jeder ETF strikt an einem relevanten Börsenindex. Da ein ETF auf diese Weise einfach nur einen Index nachbildet, werden Fondsmanager nicht benötigt. Das ist auch ein finanzieller Vorteil des ETF. Gebühren, die bei einem klassischen Fonds oft vorkommen – wie Ausgabeaufschläge oder eine Performance Fee – werden bei ETFs nicht erhoben.

Depot mit ETF-Angeboten suchen

Wenn Sie langfristig sparen und dabei auf ETFs setzen möchten, sollten Sie bereits bei der Wahl Ihres Brokers bei den Depotgebühren insbesondere auf die Konditionen im Bereich ETF-Anlage achten. Eine niedrige Ordergebühr für Einzelkäufe oder Sparplanausführungen ist hier das A und O. Einige Online-Broker bieten über Partnerbanken den Kauf ausgewählter ETFs sogar kostenfrei an. Hier lohnt sich im Vorfeld ein genauer Vergleich der Anbieter.