Wie lange möchten Sie das Geld anlegen?

Festgeld vorzeitig kündigen

So kommen Sie an Ihr Geld!

Planungssicherheit, feste Zinseinnahmen, Einlagensicherung – all das bietet ein Festgeldkonto. Doch was passiert, wenn Sie schnell eine größere Summe Bargeld benötigen? Wie Sie Ihr Festgeldkonto kündigen können und wie Sie dabei Zinsverluste vermeiden, erfahren Sie hier.

Das alte Smartphone hat den Geist aufgegeben oder das heißgeliebte Auto will plötzlich einfach nicht mehr fahren – in diesen oder ähnlichen Fällen kann es sein, dass Sie als Besitzer eines Festgeldkontos unvorhergesehen auf Ihr Erspartes zurückgreifen müssen. Allerdings ist Festgeld eine Kapitalanlage mit einer festen Laufzeit und einem festen Zinssatz. Bei der Kündigung müssen Sie entsprechend einige Punkte beachten.

Festgeld kann eigentlich nicht gekündigt werden

Wie der Name schon sagt, ist Ihr Geld beim Festgeld fest angelegt. Eine vorzeitige Kündigung des Kontos ist deshalb aus Produktsicht nicht vorgesehen. Die angelegte Summe ist während der gesamten Laufzeit daher nicht verfügbar. Sie müssen im Normalfall warten, bis der Vertrag ausgelaufen ist, um wieder auf Ihr Geld zugreifen zu können. Dennoch gibt es Ausnahmefälle, die es Ihnen ermöglichen, Ihr Festgeld vorzeitig aufzulösen. Um Unannehmlichkeiten bei der Kündigung des Festgeldes zu vermeiden, sollten Sie außerdem auf Kündigungsfristen und eventuell anfallende Strafgebühren achten.

Das müssen Sie bei einer vorzeitigen Festgeldkündigung beachten:
  • Triftiger KündigungsgrundWenn Sie Ihr Festgeldkonto vorzeitig auflösen wollen, bedarf es in in der Regel triftiger Gründe wie zum Beispiel das Ableben des Kontoinhabers oder ein sonstiges unvorhersehbares Ereignis. Liegt ein solcher Grund vor, kann das Dauerschuldverhältnis jederzeit ohne Einhaltung der Kündigungsfrist gekündigt werden.
  • Kündigungsfrist einplanen Erlaubt die Bank die vorzeitige Auflösung des Vertrags, steht einem das Geld meist nicht sofort zur Verfügung. Die Kündigung ist üblicherweise mit einer bestimmten Frist verbunden, die etwa drei Monate beträgt. Bevor Sie auf Ihr Geld zugreifen können, müssen Sie also warten, bis die Kündigungsfrist verstrichen ist.
  • Strafgebühren und Zinsverlust Eine vorzeitige Auflösung des Festgeldkontos ist für die Bank mit Kosten verbunden. Entsprechend müssen Sie mit dem Verlust der bereits angefallenen Sparzinsen, mindestens aber mit einem bestimmten Zinsabschlag rechnen, der an die Bank zu zahlen ist. Sie erhalten also zwar den gesamten Anlagebetrag zurück, die bis zum Auflösungszeitpunkt angefallenen Zinsen jedoch behält die Bank in der Regel vollständig ein. Darüber hinaus steht es der Bank frei, Strafgebühren zu erheben. Ist das der Fall, wird aus der vorzeitigen Auflösung Ihres Festgeldkontos schnell ein Minusgeschäft.

Es ist sinnvoll bereits vor Abschluss eines Festgeldvertrags, die Konditionen im Falle einer vorzeitigen Auflösung zu prüfen. Damit ersparen Sie sich unter Umständen Kapitalverluste. Flexible Kündigungsmodelle abseits des trifftigen Kündigungsgrundes können zudem ein Entscheidungskriterium bei der Wahl des passenden Festgeldkontos sein. Insbesondere für lange Laufzeiten lohnt es sich, wenn Sie diesen Punkt in Ihre Entscheidungsfindung einbeziehen. So können Sie gegebenenfalls bei einem Zinsanstieg reagieren und zu einem Konto mit besseren Zinsen wechseln.

Achtung: Manche Festgeldanlagen verlängern sich nach Ende der Laufzeit automatisch, wenn sie nicht gekündigt werden. Vor der Eröffnung eines Festgeldkontos sollten Sie also genau auf die Bedingungen achten, zu denen Sie den Vertrag abschließen.

Das muss ins Kündigungsschreiben

Müssen Sie Ihr Festgeldkonto vorzeitig auflösen, können Sie das in vielen Fällen direkt online über die Internetseite Ihrer Bank tun. Viele Kreditinstitute bieten Ihren Kunden diesen Service mittlerweile an. Festgeld auflösen geht also häufig auch einfach online. In den meisten Fällen verlangen Banken und Sparkassen allerdings noch immer eine schriftliche Kündigung über den Postweg oder per Gang in die Filiale. Achten Sie in Ihrem Kündigungsschreiben darauf, dass Sie sich sowohl den Eingang des Schreibens als auch den Kündigungstermin schriftlich bestätigen lassen. Sie können außerdem darum bitten, dass Ihre persönlichen Daten nach Ablauf der Kündigungsfrist gelöscht werden sollen.

Download: Damit die Bank Ihr Schreiben problemlos zuordnen und die Auflösung Ihres Festgeldkontos schnell und reibungslos vonstatten gehen kann, dürfen einige wichtige Daten in Ihrem Kündigungsschreiben nicht fehlen. Dazu gehören Ihr Name und Ihre Adresse, die Kontonummern des Festgeldkontos sowie eines Referenzkontos (meist ist es das Giorokonto) und der gewünschte Kündigungstermin.

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Wählen Sie die richtige Laufzeit für Ihr Festgeld

Da Festgeld eigentlich von einer Kündigung ausgeschlossen ist, sollten Sie sich als Anleger genau überlegen, welche Laufzeit Sie für Ihr Festgeld wählen. Die Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: Wie lange können Sie auf eine bestimmte Summe Ihres Ersparten verzichten? Generell ist es empfehlenswert, nicht nur Festgeld als Anlageform zu wählen, sondern sich zusätzlich nach anderen Anlagemöglichkeiten zu erkundigen und sein Geld entsprechend zu verteilen. Viele Banken bieten mittlerweile beispielsweise Tagesgeldkonten mit Zinsgarantie an, bei denen Sie jederzeit auf Ihr Geld zugreifen können. So bleiben Sie flexibel und können im Notfall schnell Reserven frei machen, ohne den Zinsverlust beim Festgeld zu riskieren.