Österreicher zahlen zu viel für ihr Girokonto

„Girokonto wechseln? Viel zu aufwendig“ - Das denken sich viele, und verschenken somit monatlich bares Geld. Tatsächlich liegen die Ausgaben für ein Girokonto in Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt. Dabei bieten einige Banken günstige oder sogar kostenlose Konten an. Wer sich informiert und den Wechsel wagt, kann also eine Menge sparen.

Das Girokonto wechseln, das klingt nach gewaltigem organisatorischen Aufwand und einer Menge Papierkram. Beim Gedanken, jegliche Geldgeber und Abbucher über die neue Kontoverbindung informieren zu müssen, verwerfen wahrscheinlich nicht wenige aus Bequemlichkeit den Gedanken an einen Bankwechsel. Dabei ist ein Kontowechsel inzwischen wesentlich einfacher geworden – und kann Ihnen jährlich einiges an Kosten sparen!

Tatsächlich fallen die realen Kosten für ein Girokonto meist weitaus höher aus, als die meisten annehmen. Neben der Grundgebühr, die viele Banken für ein Konto verlangen, kommen je nach Vertrag auch noch Kosten für dazugehörige EC- oder Kreditkarten, Buchungs- und Behebungsgebühren je nach Bankomatennetz hin zu. Alles zusammen gerechnet, summiert sich leicht eine dreistellige Summe pro Jahr – Geld, das sich besser anderweitig nutzen lässt!

Österreich über EU-Durchschnitt

Ganze 140 Euro im Jahr kostet ein Girokonto in Österreich durchschnittlich den Kunden. Damit liegt Österreich auf Platz vier im Europa-Vergleich und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 112 Euro im Jahr. Dabei geht es noch deutlich günstiger: Einige Banken bieten kostenlose Konten an. Zum Teil müssen dafür bestimmte Konditionen erfüllt werden, wie regelmäßige Gehaltseingänge oder eine gewisse Mindestsumme auf dem Konto. Wenn Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie Sie Ihr Konto nutzen wollen und welche Ansprüche Sie an ein Girokonto stellen, findet sich meist eine günstigere oder sogar kostenfreie Alternative.

Österreicher zahlen  im Europa-Vergleich überdurchschnittlich viel für ihr Girokonto

Zunächst heißt es also: sich einen Überblick verschaffen. Die Menge an Angeboten verschiedener Banken kann auf den ersten Blick überwältigen – mit einem Online-Vergleich beispielsweise lässt sich aber schnell Licht ins Dunkel bringen, und die Konditionen der einzelnen Anbieter leicht vergleichen.

Die eigenen Prioritäten kennen

Wichtigstes Kriterium bei einem Wechsel ist für die meisten die Kontoführungsgebühr. Aber auch weitere Punkte sollten Sie bei Ihrem Vergleich berücksichtigen. Ein kostenloses Girokonto nützt zum Beispiel wenig, wenn es in Ihrer Umgebung keinen Bankomaten gibt, an dem Sie kostenlos Bargeld abheben können. Weitere wichtige Fragen können sein: Fallen Kosten für eine EC-Karte an? Wie sieht es mit zum Konto gehörenden Kreditkarten und deren Konditionen aus? Sehen Sie sich auch die Kosten für Überweisungen an – hierfür sollten Sie heutzutage nichts mehr zahlen!

Zwar gibt es zur Zeit allgemein keine hohen Zinsen, trotzdem ist für den ein oder anderen vielleicht auch der Guthabenzins ein ausschlaggebendes Kriterium. Oder aber der anfallende Kontokorrentkredit, falls es doch öfter mal enger wird.

Die individuellen Ansprüche unterscheiden sich natürlich. Für Online-Affine reicht ein reines Online-Konto aus. Wer persönlichen Kontakt und Beratung vor Ort schätzt, sollte sich eine Filialbank heraussuchen.

Beim Wechsel hilft die Bank

Natürlich kann ein Girokontowechsel einen gewissen organisatorischen Aufwand bedeuten. Das bedeutete aber nicht, dass Sie sich nächtelang durch Berge an alten Überweisungen quälen müssen. Seit dem 18. September gilt nämlich auch in Österreich: Die Banken müssen Ihnen laut Gesetzgebung beim Wechsel behilflich sein!

Noch geben die Österreicher für ihre Girokonten mehr aus als der Durchschnitt. Ein Kontowechsel ist aber seit der Neuregelung so einfach wie nie. Ein Vergleich hilft dabei, Alternativen zu finden das eigene Einsparpotential zu identifizieren.